Neuenkirchen (mad). Es fehlt die Geselligkeit – das geht den Neuenkirchenern nicht anders als den übrigen Sportlern im Rietberger Land. Denn lange hat der komplette Sportbetrieb auch beim TuS Westfalia Neuenkirchen geruht und auch die Treffen und Feierlichkeiten rund um den Verein waren nicht möglich.
„Unsere Mitglieder haben besonnen und mit sehr viel Verständnis auf die lange Zeit der Einschränkungen reagiert“, so Raimond Pröger, erster Vorsitzender bei der Westfalia. Der Neuenkirchener Verein blickt auf eine recht lange Geschichte zurück: Gegründet am 22. Juli 1913 in der Gaststätte Becker zählte der Verein „Westfalia“ zu Beginn gerade einmal rund 30 Mitglieder. Ab 1923 schlossen sich dann auch die Fußballer dem „Verein für Bewegungsspiele“ an. Der Zusammenschluss wurde 1927 besiegelt und führte nun den Namen „Turn- und Sportverein Westfalia“. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges durften die sportlichen Aktivitäten schnell wiederaufgenommen werden. Der Verein fand in den 1950er Jahren einen neuen Sportplatz an der Varenseller Straße. Der Fußball gewann die Oberhand in sportlicher Hinsicht. 1968 wurde die bis heute bestehende Gymnastikabteilung ins Leben gerufen, es folgten Handball und Tischtennis. Bei seinem 50-jährigen Jubiläum zählte der Verein bereits 223 Mitglieder, deren Zahl bis heute auf 1958 gewachsen ist.
Die Westfalia pflegt einen engen Kontakt zu den Mitgliedern. „Den haben wir auch in Corona-Zeiten nicht schleifen lassen“, sagt Raimond Pröger und verweist auf die vielen Fitness-Angebote, die die Trainer des Vereins für die Mitglieder online gestellt haben, damit diese wenigstens Zuhause ein bisschen trainieren konnten. „Die Mitglieder sind uns treu geblieben“, sagt Pröger erfreut. Als Dank zeigt sich der Verein erkenntlich und hat nach
Überprüfung der Kassenlage sogar eine Beitragsminderung beschlossen. „Wir verstehen dies als Zeichen der Solidarität mit den Familien“, so der erste Vorsitzende.
„Grundsätzlich möchten wir nach dem Lockdown in gewohnter Art wieder beginnen“, sagt Pröger, der sich aber auch fragt, ob alle Sportler nach der langen Pause so schnell wieder zurück in den Sport finden werden. Andere Veranstaltungen wie zum Beispiel der im vergangenen Jahr ausgefallene Familientag und die nur alle zwei Jahre stattfindende Dankeschön-Fete sollen nachgeholt werden, sobald dies möglich und verantwortbar ist.
Auch andere Projekte hat der Verein im Auge: „Leider ist der Neubau des Sportheims in weite Ferne gerückt“, bedauert Pröger. Da steht die Entscheidung der Stadt noch aus. Dabei wäre ein Neubau so dringend erforderlich. Das bestehende Vereinsheim der Neuenkirchener ist veraltet und dringend sanierungsbedürftig. Zudem deckt das Gebäude aus dem Jahr 1980 längst nicht mehr den Raumbedarf der Sportler. Nun wird jedoch der Neubau, der laut Planung zwischen dem Kunst- und dem Rasenplatz entstehen sollte, noch auf sich warten lassen. „Das ist natürlich eine große Enttäuschung für uns. Erfreulich ist aber auch, dass die Bouleanlage auf dem LGS-Gelände mit Flutlicht ausgestattet worden ist“, sagt Pröger und lobt den insgesamt guten Einsatz der Stadt für den Sport in Rietberg.