Rietberg (dg). Sie regiert an der Spitze des NRW-Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung im Kabinett Laschet. Am vergangenen Freitagabend kam sie, fast geheim, zu einem informativen Ortstermin in die ehemalige Grafschafts-Metropole. Die stark sanierungsbedürftige Kapelle (siehe RSA-Bericht vom 4. Juni) war der Anlass.
Eine kleine Delegation von Rat und Verwaltung unter Führung von Bürgermeister Andreas Sunder hatte sich an Rietbergs bedeutendes spätbarockes Baudenkmal (1751) zum Empfang versammelt. NRW-Landtagspräsident und ehemaliger Rathauschef seiner Heimatstadt André Kuper verstärkte das Komitee. Mit der Ministerin war er schon tagsüber zu verschiedenen Terminen gereist. Ina Scharrenberg wollte sich selbst ein Bild von der gräflichen Andachtsstätte machen, um gewünschte Zuschüsse zu dringend notwendigen Baumaßnahmen besser beurteilen zu können. Zur Zeit werden die Gesamtkosten auf rund 1,2 Millionen geschätzt. Wieviel Gelder aus Landes- oder Stiftungsmitteln realisierbar sind, ist noch nicht entschieden. Anträge sind in Vorbereitung. Im Rathaus hoffen die Fachleute, 50 Prozent Zuschüsse zu erhalten. Ministerin Scharrenbach war angetan von dieser Gebetskapelle als historischem Zeitzeugnis. Sie hörte interessiert die kurzen Informationen zur Geschichte der Grafschaft und dem Bau der Johanneskapelle. Verbindliche Aussagen zu finanziellen Sanierungshilfen konnte Ina Scharrenbach verständlicherweise nicht machen. Wohl aber weiß sie, so ist die Delegation nach ihrem Besuch überzeugt, um die Dringlichkeit einer sinnvollen Sanierung. Kleine kulinarische Köstlichkeiten luden nach Historie auf dem Buffet zur Stärkung ein. Es war schon weit nach 20 Uhr, als in wechselnden Gesprächsrunden noch ein wenig diskutiert wurde. Fazit: eine sympathische Politikerin, die aufmerksam zuhörte. Eine kompetente Ministerin, die Fördertöpfe nannte. Eine Stadtvertretung, die Rietberg gelungen repräsentierte.