Bokel (mad). Jedem, der in der Vorweihnachtszeit im Dunklen die Bokeler Straße entlangfährt, fällt er sofort ins Auge: Der große leuchtende Engel an der Hausfassade der Familie Röhr. 2007 hatte ihn Lothar Röhr selbst gebaut und montiert. Seit dem läutet er für die Bokeler und die Vorbeifahrenden die weihnachtliche Zeit ein und zaubert jedem ein Lächeln ins Gesicht.
„Wenn Lothars Engel wieder leuchtet, dann ist für mich Adventszeit“, heißt es in Bokel und seine Frau, Hildegard Röhr, freut sich sehr über solche lieben Worte. Denn der Engel soll nicht nur die Menschen erfreuen, sondern er ist ihr ein lieb gewordenes Stück Erinnerung an ihren im Frühjahr verstorbenen Mann. Dieser hatte den sechs Meter großen Engel vor rund 13 Jahren eigenhändig gebaut. „Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie er das Metallstück, das einmal der Kopf des Engels werden sollte, um den Terrassentisch gebogen hat, um es schön gleichmäßig rund zu formen“, sagt Hildegard Röhr und muss bei dieser Erinnerung ein bisschen schmunzeln. Der gebürtige Bokeler, Dreher von Beruf, hatte sich mit dem Engel eine große Aufgabe vorgenommen und es dauerte einige Zeit, bis das Kunstwerk, angelehnt an die Engelsfigur auf dem Programmheft des Wiedenbrücker Christkindl-Marktes, fertiggestellt war. Insgesamt bringen etwa 120 Glühbirnen die Umrisse des Engels zum Strahlen und erfreuen damit alljährlich die Bokeler. Das Werk ihres Mannes hält Hildegard Röhr in Ehren und entgegen dem allgemeinen Trend, mit der Dekoration vor Weihnachten immer früher zu beginnen, erstrahlt der Engel stets erst pünktlich zum ersten Advent. „Denn dann beginnt wirklich die Vorweihnachtszeit“, sagt sie.