Bokel (mad). Wer in Bokel wohnt, kommt an den Schwarz-Gelben nicht vorbei. Jeder kennt den Verein und beinahe alle sind irgendwie mit dabei. Fast 70 Jahre ist es her, dass der Verein als DJK Bokel ins Leben gerufen wurde und seitdem so viele Bokeler zusammenbringt und sie die Freude am Sport gemeinsam genießen lässt.
Gegründet als DJK Bokel (Deutsche Jugend Kraft Bokel) ging der Verein im September 1952 an den Start. Zu den Gründungsvätern gehören insbesondere Heinz und Stefan Dörhoff sowie Kaspar Brentrup. Der erste Vorsitzende wurde damals Heinrich Eblenkamp. Zunächst kickte eine Fußball-Jugendmannschaft unter dem Banner der DJK Bokel, ein Jahr später folgte die erste Seniorenmannschaft. 1957 konnte man sich bereits eine Reservemannschaft zusammenstellen und auch eine Tischtennisabteilung wurde ins Leben gerufen. Letztere hielt sich jedoch nur bis 1962. 1965 wurde eine Alt-Herren-Mannschaft gegründet, so dass schon fünf Mannschaften am Spielbetrieb teilnahmen. 1971 gesellten sich dann auch die Mädels dazu: Es wurde eine Frauen- und Mädchen-Gymnastikabteilung gegründet, die schnell auf großes Interesse stieß, so dass sehr schnell zwei Gruppen zustande kamen. 1975 erfolgte der Bau des Sportheims an der Brunnenstraße, dessen Rasenplatz seit 1987 mit einer Flutlichtanlage erhellt wird. „Das war ein Meilenstein, denn damit konnten die Trainingszeiten deutlich flexibler eingeteilt werden“, sagt der erste Vorsitzende Markus Brunsing. 1990 kam eine Tennisabteilung dazu und zwei Jahre später wurden die ersten drei Tennisplätze gebaut. Ein weiterer folgte 1993. Im selben Jahr wurde das Sportheim erweitert. 1996 konnte SG Bokel eine U-16-Mädchenmannschaft melden und 2003 folgte eine Frauenfußballmannschaft.
Mittlerweile ist die Zahl der Mitglieder auf 763 gewachsen. Sie gehen bei dem Verein, der sich seit 2015 Schwarz-Gelb Bokel nennt, verschiedenen Sportarten nach. Und von denen hat der Verein neben Fußball und Tennis auch Turnen (Ü60), Damengymnastik, Tischtennis und Badminton zu bieten. Dabei ist das Herausragende des Vereins das Engagement der Ehrenamtlichen und der Zusammenhalt in den Reihen der Sportfreunde – da sind sich Brunsing und Geschäftsführer Christoph Bresser einig. Mit ihnen und weiteren Amtsträgern hat sich der Vorstand bei der letzten Wahl im Oktober 2020 deutlich verjüngt. „Eigentlich haben wir uns ins gemachte Nest gesetzt“, sagt Brunsing mit einem Augenzwinkern und lobt damit natürlich die großartige Arbeit, die vom vorigen Vorstandsteam geleistet wurde. „Insbesondere ohne Ernst Landwehr würde hier nichts laufen“, hebt Bresser die Arbeit seines Amtsvorgängers hervor. Corona hat den „Neuen“ ein bisschen Zeit verschafft, um sich in Ruhe einzuarbeiten, sorgte aber gleichzeitig auch für große Herausforderungen: Hygienekonzepte, die ständig neu überarbeitet werden mussten, Desinfektionsmittelspender mussten montiert werden und Rücksprachen mit dem Ordnungsamt erfolgen. „Da rollte nicht gleich die Schwarz-Gelbe-Nacht auf uns zu“, sagt Brunsing, allerdings mit Bedauern, denn selbstverständlich hätte der Verein gerne gefeiert. Auch der Trainingsbetrieb war stark über die vergangenen Monate eingeschränkt, denn es durften nur noch die Kinder bis 14 Jahre in Fünfergruppen kicken. „Allerdings war die Angst, Mitglieder zu verlieren, zum Glück unberechtigt“, so Brunsing, der allerdings weiß, wie sehr den Bokelern die Events im Herzen ihres Heimatdorfes fehlen. „Schließlich mussten im vergangenen Jahr schon die Sportwoche, die Nachbarschaftswettbewerbe und auch das Volksradfahren ausfallen, ebenso wie Anfang dieses Jahres die beliebte Schwarz-Gelbe-Nacht, bei der die vereinseigenen Tanzgruppen ihr Können präsentieren“, sagt Bresser. Für dieses Jahr waren Aktionen schwer zu planen. Zu unübersichtlich war die Pandemielage. „Sobald es möglich ist, machen wir die Plätze aber wieder auf und hoffen, dass ein normaler Trainingsbetrieb dann wieder möglich ist“, so Brunsing. Immerhin: Mitte August startet wieder die Planung für den Spielbetrieb. „Da muss man so langsam mal übers Training nachdenken“, sagt er. Dann freut sich der Verein, hoffentlich alle bekannten Gesichter gesund und munter wiederzusehen.