Rietberg-Mastholte (sst). Viel los war am landesweiten Maus- Türöffner-Tag des WDR rund um das antike Mastholter Heimathaus. 30 Familien und 60 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren hatten sich für den blitzschnell ausgebuchten Türöffner-Tag angemeldet. Das Thema „Wie baut man ein Fachwerkhaus?“ passte dabei perfekt in die umliegende Location des ebenfalls aus Fachwerk bestehenden Heimathauses. Am Ende der gelungenen Aktion stand ein fertiges Modellhaus.
Für die Kinder stand zuerst eine Besichtigung und Führung durch den sonst verschlossenen Dachboden an, bei der neben der Konstruktion auch viele alte Gerätschaften wie Waschmaschinen aus nächster Nähe betrachtet werden konnten. Danach ging es nach draußen,
Zimmermann-Azubis zeigen den Umgang mit den Balken
wo die Heranwachsenden von zwei Auszubildenden der Zimmerei Petermeier gezeigt bekamen, wie schnell ein Fachwerk-Modellhaus aufgebaut werden kann, das 3,5 Meter breit und fast vier Meter hoch ist. Nachdem der Rahmen bereits ausgelegt war, durften die vielen Dutzend Kinder selber zur Tat – oder besser gesagt zu Bauplan und Holzbalken greifen. Die drei Geschwister Malte, Merle und Marlon hatten dabei von Beginn an Spaß. Nachdem Merle den Konstruktionsplan gelesen hatte, wusste die Grundschülerin sofort, wo die beiden Holzbalken, die ihre Brüder in der Hand hielten, platziert werden mussten. Im Handumdrehen hatten die drei in gemeinschaftlicher Arbeit die beiden parallel zueinander stehenden Holzpfosten senkrecht gen Himmel aufgestellt und befestigt. „Das ist schon cool und macht Spaß –nur das lange Warten, bis die anderen Kinder fertig sind, ist ein bisschen doof“, waren sich die Geschwister einig. Bei dem darauffolgenden Aufsetzen des Querbalkens half dann Zimmermann-Azubi Tim Petermeier. Dann folgte theoretisches Wissen: „Wer weiß denn ein paar Namen von den Bauteilen eines Fachwerkhauses?“ fragte Petermeier in die Runde. Blitzschnell riefen dem Zimmermann einige „Balken“ zu. Doch so einfach wollte es der Azubi den Grundschülern nicht machen. „Balken ist zu allgemein. Es wird unterschieden zwischen Pfosten, Riegeln und Streben.“ Unter den interessierten Kinderblicken setzten die Zimmermänner dann noch
Hauseinweihung mit Kranz, Maus und warmen Waffeln
das Dach auf das schlussendlich 4,5 Meter hohe Modellhaus. Was bei einer Hauseinweihung natürlich absolut nicht fehlen durfte, war dann natürlich das obligatorische Kränzen und der Segensspruch des Zimmermanns. Dazu wurde dann auch die Maus aus dem Heimathaus geholt und für ein gemeinsames Erinnerungsfoto auf das fertige Haus gesetzt.
Zum Abschluss des „Maus-Tages“ gab es dann noch leckere Waffeln und heiße Getränke vom Heimatverein. Bei dem landesweiten Tag hatten deutschlandweit 797 Institutionen ihre Türen geöffnet. Bereits ab drei Jahren konnten Kinder dazu in den Bereichen Natur, Technik, Kultur und Gesundheit hinter die Kulissen schauen.