Liebe Druffeler Bürger,
liebe Festbesucher,
liebe Schüztenfestlieferanten,
liebe Majestäten,
liebe Schützenbrüder,
die Überschrift beschreibt sicherlich ein Szenario, mit welchem wir uns als Bruderschaft, wie viele andere Vereine und Veranstalter auch, seit Jahren kritisch auseinandersetzen. Nun kommt alles anders: stellt Euch vor es ist kein Schützenfest, aber alle würden gern kommen!
Das Jahr 2020 war gut gestartet, wir konnten schon einige tolle Veranstaltungen durchführen und nichts deutete darauf hin, dass alles anders kommen sollte. Eine Viruserkrankung namens Corona, die in China aufgetreten ist, wurde zur Kenntnis genommen war aber gefühlt weit weg zum damaligen Zeitpunkt. Über Italien, Südtirol, Österreich bahnte sich dieser Virus dann aber leider unaufhaltsam seinen Weg über die Alpen nach Deutschland, nach NRW, nach Rietberg und auch nach Druffel.
Seit Mitte März ist er auch in unserer Gesellschaft angekommen, und hat Dinge verursacht, die im Vorhinein von niemanden in dieser Deutlichkeit in Erwägung gezogen worden wären: Schulen wurden geschlossen, Geschäfte bzw. der Einzelhandel mussten schließen, Veranstaltungen wurden großflächig abgesagt. Das alles, um zu verhindern, dass unser Gesundheitssystem, immerhin eines der besten in Europa, wenn nicht darüber hinaus, kollabiert. Nachrichten aus weiteren EU Staaten haben uns das für uns zu dem Zeitpunkt nicht Greifbare verdeutlicht: katastrophale Zustände in gesundheitlichen
Einrichtungen, dem Virus zum
Opfer Gefallene, die auf LKW abtransportiert werden, kriegsähnliche Zustände, die die ganze Welt betreffen, ohne das eine Waffe abgefeuert wird. Vor wenigen Wochen noch unvorstellbar, hätte uns das jemand prophezeit!
Durch die Erklärung der Bundesregierung vom 15. April sind, wie es zu erwarten war, auch Großveranstaltungen, den Bestrebungen die Pandemie einzudämmen, bzw. die Ausbreitung zu verlangsamen, ausgesetzt worden. Die Entscheidungen, die hier von unseren Politkern auf allen Ebenen, sei es Bund, Land oder Kommune, gefällt werden sind schmerzhaft für Wirtschaftsunternehmen aller Branchen, für Privatleute, für Vereine etc. Diese Auflistung lässt sich noch beliebig verlängern. Eins bleibt aber festzuhalten: Sie sind richtig und wichtig!
Das konsequente und frühzeitige Reagieren hat dazu geführt, dass sich die Fallzahlen in Deutschland „moderat“ entwickeln und zumindest gefühlt der Virus beherrschbar ist. Unser ausdrücklicher Dank gilt in dieser Zeit all den Menschen, die sich nicht von der Außenwelt abschotten können, die sich um unsere Gesundheit kümmern, die die Dinge des täglichen Bedarfs verkaufen,
die die Bargeldversorgung sicherstellen und auch den Menschen, die die Entscheidungen der Regierung akzeptieren, respektieren und umsetzen. Nur so kann es funktionieren. Diese Situation ist für alle Neuland, keiner hat den Masterplan in der Tasche, auch die Entscheidungsträger auf jeder Ebene müssen sich Schritt für Schritt hier herantasten.
Letztlich bedeutet dies für unser Schützenfest, das wir gern wie gewohnt bei herrlichstem Pfingstwetter feiern wollten, dass wir dieses erstmals seit Wiederaufnahme nach dem zweiten Weltkrieg nicht durchführen können. Das bedeutet für unsere Majestäten nebst Throngefolge und für unser Jungschützenkönigspaar, dass sie ein weiteres Jahr als Repräsentanten unserer Bruderschaft fungieren. Das
bedeutet aber auch, dass unser Festwirt, die Getränke- und Lebensmittellieferanten, die
Kellner und Kellnerinnen, die Reinigungskräfte, die Schausteller, die Eisverkäufer, das Rote Kreuz, der Zeltverleiher, die Musikkapellen, die Tanzbands, die Plakatdrucker und viele mehr nichts zu tun haben und keinen Umsatz machen. Neben dem Thema, dass wir nicht gemeinsam als Dorfgemeinschaft einige schöne Stunden verbringen können, stehen hier auch wirtschaftliche Komponenten im Raum, die ernst zu nehmen sind, die aber letztlich der großen Aufgabe untergeordnet werden müssen – Eindämmung der Pandemie! Daher vielen Dank an alle Genannten und Nichtgenannten, für ihr Verständnis.
Wir wissen, dass diese Entscheidungen auf obersten Ebenen nicht leichtfertig getroffen worden sind und stehen voll dahinter. So werden wir unser Schützenfest im nächsten Jahr hoffentlich wieder gemeinsam feiern können, bei bester Gesundheit. Bis dahin wünschen wir Euch allen viel Gesundheit, Nähe trotz Abstand zu Euren Familien, Freunden, Nachbarn etc. Mit den neuen Medien im 21. Jahrhundert haben wir hier einfache Möglichkeiten, das aufrecht zu erhalten. Uns allen wünschen wir alles Gute und lasst uns zusammenhalten!
… und freut Euch, wenn es im nächsten Jahr hoffentlich wieder heißt: stellt Euch vor, es ist Schützenfest und alle gehen hin!
Eure
St. Johannes Schützen-
bruderschaft Druffel
Klaus Schnieder
Brudermeister
Dirk Otterpohl
stellv. Brudermeister
Thomas Kofort
Oberst