Rietberg (mad). Nun ist sie weg. Naja, zumindest stark eingekürzt. Eine 108-jährige Linde an der Johanneskapelle musste gefällt werden. Der Baum drohte laut Gutachter jederzeit umzufallen. Um dieser Gefahr vorzubeugen wurden schnell Nägel mit Köpfen gemacht. Noch am selben Tag wurde die Linde gefällt.
In der zweiten Augustwoche war ein Baumgutachter vor Ort. Im Rahmen einer Routinekontrolle für die Stadt Rietberg nahm er die besagte Linde etwas genauer in Augenschein. Mehrere Risse wies der raue Stamm auf. Etwas weiter oben machte der Gutachter Pilzbefall aus, der den Baum schwächte und unter Umständen auch die Risse im Stamm verursacht hat. „Die Brüche im Stamm sind zumindest nicht der Trockenheit geschuldet. Eventuell sind sie auch durch Stürme verursacht worden“, so Andreas Hollenbeck. Der Geschäftsführer des gleichnamigen landwirtschaftlichen Lohnunternehmens war kurze Zeit später vor Ort, um die Linde zu entfernen. „Eine Rettung der Linde an diesem Standort, der von vielen Fußgängern und Radfahrern genutzt wird, war leider nicht möglich, denn die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer geht vor“, heißt es dazu aus dem Rathaus. Gegen 15 Uhr hatten die Arbeiter begonnen, mit schwerem Gerät zunächst die großen Äste der Linde zu kappen und mit einem großen Anhänger abzutransportieren, bevor die Säge dem Stamm des altehrwürdigen Baumes endgültig zu Leibe rücken sollte. Mehrere Stunden waren die Arbeiter damit beschäftigt, die Linde so weit runter zu kürzen, dass sie keine Gefahr mehr für Passanten darstellt. „Wir kappen den Baum aber nicht unterhalb der Bruthöhle“, erklärt Hollenbeck. Die solle nämlich erhalten bleiben. Daneben ist noch ein kleiner Holzkasten befestigt. Das Holz wird übrigens verwertet und nicht einfach nur entsorgt: „Wir transportieren alles zum Bauhof. Dann wird alles gehäckselt und zur Heizkraftanlage der Stadt Rietberg gebracht“, so Hollenbeck.