Rietberg (dg). Üblich ist den Haushalt in der letzten Ratssitzung im Dezember für die nächsten zwölf Monate zu verabschieden, wenn er denn tragfähig aufgestellt ist. Das sieht in diesem Jahr nicht so aus. Eine Riesenlücke von 10,8 Millionen Euro präsentierten Bürgermeister Andreas Sunder und Stadtkämmerer Andreas Göke den Abgeordneten in der Ratssitzung am 9. November. 78,3 Mio. an erwarteten Erträgen stehen 89,1 Mio. an Aufwendungen gegenüber, so der Saldo. Ein großer Posten sind dabei Transferleistungen in Höhe von 41,1 Mio. Davon entfallen 31,2 alleine auf die Kreisumlage, welche jährlich wächst, so Göke. Tariferhöhungen und mehr Beschäftigte verschlingen 15,5 Mio. bei den Personalkosten. 17,4 Mio. gehen für Sach- und Dienstleistungen von Konto, für Instandhaltung städtischer Gebäude, Straßen und Plätze. Zahlen an dieser Stelle sind nur einige Posten die Brisanz verdeutlichen. Zwar lässt sich das Defizit durch die Ausgleichsrücklage decken, ohne Steuern zu erhöhen, erklärte Sunder im Rat, doch dabei fühlt sich der Kämmerer nur bedingt wohl. Fette Jahre satter Erträge sind vorbei. Ausgleichsrücklagen sind rasch verzehrt, rutschen sie ins Negative ab, droht Rietberg eine Haushaltssicherung, mahnt Andreas Göke in Richtung Politik. Die muss jetzt ran um den Haushalt, wie festgelegt Mitte Januar zu verabschieden. Sparen und streichen ist geboten – wo bleibt spannend. Lange und heiße Diskussionen werden in den kommenden Wochen folgen müssen und welche Fraktion hat dann Mut, unbequeme Vorschläge auszusprechen. Die müssen aber wohl zahlreich sein.
Der Rietberger Stadtanzeiger wird weiter aufmerksam berichten. Die aktuelle Haushaltsplanung ist online unter www.rietberg.de >Rathaus >Politik > Finanzen einzusehen.