Rietberg (sst). Es ist ein Zeichen, das viel wichtiger ist, als einfach nur die pure Musik. Es ist ein Akt des Respekts vor allen Mitarbeitern aus „systemrelevanten“ Berufen. Also vor denjenigen, die auch unter schwierigsten Umständen dafür sorgen, dass weder das Gesundheitssystem noch der Einzelhandel kollabieren. All diesen Menschen möchte der Musik begeisterte Dietmar Nelson Danke sagen auf eine ganz spezielle Art.
Jeden Sonntag um 18.15 Uhr setzt der Rietberger ein musikalisches Zeichen von Hoffnung und Aufbruch. Dazu stellt sich Jem Nelson Ronan, wie der Rietberger mit Künstlernamen heißt, auf sein Garagendach im Johannesweg und spielt dann rund 15 Minuten diverse Stücke mit verschiedenen Musikinstrumenten. Los geht es immer mit „Freude schöner Götterfunken“, auch bekannt als neunte Sinfonie von Ludwig von Beethoven. „Aufmerksam geworden bin ich auf die Aktion, als im Internet dazu aufgerufen wurde“, berichtet Nelson von dem Trend, der in Italien seinen Anfang nahm. „Man sieht die Helden des Alltags oft nicht oder sie werden nicht entsprechend gewürdigt. Ich möchte das auf meine Weise gerne mit der Musik machen“, erklärt Nelson. Besonders freut sich der Musiker über die positive Resonanz, die er im Internet, aber auch aus der direkten Nachbarschaft erfährt. Der Saxophonist, der privat zusammen mit einem dreiköpfigen Gesangsteam Auftritte in Kirchen oder bei Hochzeiten hat, schafft meistens drei bis vier Lieder am Abend. Die Instrumente wählt er dann immer gerade passend zum Song aus. „Ich spiele mit allem, was ich auf das Dach hinaufgetragen bekomme“, sagt er. So lang die Krise auch noch dauern mag, die (musikalische) Unterstützung von Dietmar Nelson ist allen Krankenpflegern, LKW-Fahrern und Supermarktmitarbeitern gewiss.