Rietberg (dg). Gefühlt hohe Feiertage, das Fest-Wochenende der St.-Hubertus-Schützengilde in Rietberg. Prachtvoll geschmückte Residenzen, bunte Fahnenpracht in den Straßen, Marschmusik und Festumzug garnieren die Höhepunkte im jährlichen Vereinsleben. Dazu gehören zweifellos Partyabende, der große Festball, Zapfenstreich, königliche Paraden, Feldgottesdienst und spannende Wettbewerbe um die neue Majestäten-Titel. Dazu zählt in diesem Jahr auch das Stadtkönig-Schießen am Sonntag (mehr dazu in der aktuellen Ausgabe auf Seite 4).
Rietbergs Hubertus-Jungschützen schossen danach im launigen Wettkampf unter der Abendsonne um ihren neuen König. Um 21.12 Uhr streckte Tobias Kloock (20) siegreich die Arme gen Himmel. Mit dem 389. Schuss holte er sich den Titel und repräsentiert als Jungschützenkönig die Nachwuchsgarde, gemeinsam mit seiner strahlenden Königin Carlotta Frerich (17). Wenn heiß – dann richtig. So steigerten sich die tropischen Temperaturen am Montag in Richtung 36 Grad. Festbesucher wählten schattige Sitzplätze in Nähe von Getränkeständen. St.-Hubertus-Schützen standen diszipliniert in Schlange vor dem Schießstand. Warm war es ja. Pünktlich um 11.40 Uhr knallten die ersten Schüsse. Ein heißer Kampf um den begehrten Titel König der St.-
Hubertus-Schützengilde nahm seinen Lauf. Insignien sind zuerst die geschätzten Trophäen. Fußballer Diego Maradona behauptete einst nach einem bedeutenden Treffer „es sei die Hand Gottes gewesen“. Von dieser Erklärung war Vikar Christoph zu Bentheim weit entfernt, als er sich mit dem 14. Schuss die Krone sicherte. Premiere für ihn und so fragte er im Kreis erfahrener Grünröcke: „Was muss ich denn jetzt machen?“ „Bier holen“, war die knappe aber hilfreiche Antwort. Im Restaurant wäre der Vogel wahrscheinlich zurück gegangen – zu zäh. Doch beim Vogelschießen gab es keine Alternative. Treffer für Treffer zeigten nur langsam ihre ersehnte Wirkung. Auch nachdem Kai Hackenbroich (213. Schuss), Noah Nijrolder (368.) die Schwingen vom Adler getrennt hatten, saß Rumpf mit Schwanz noch fest im Kugelfang. Die Anzahl der Schützen wurde aber sichtbar kleiner, die schweißtreibend ihre Bleikugeln versengten. Dann endlich um 14.00 Uhr stürzte das Objekt der Begierde im Splitterstaub zu Boden. Maik Aufderheide (32) war der Glückliche. Der 561 (!) Schuss machte ihn zum neuen König der Gilde. Freudiger Jubel brach aus, erste Gratulanten umringten ihn, darunter seine Verlobte Annalena Schlegaites (23), die ihren Maik innig umarmte und etwas später als seine Königin proklamiert wurde. Im heißen Zelt vollzog der Gildevorstand den Machtwechsel. Kette und Krone wechselten die Träger unter stimmungsvoller, musikalischer Begleitung. Kurze Verschnaufpause bis um 17.30 Uhr Königspaar mit Throngefolge zur ersten Parade auffuhren. Überrascht wurden am Nachmittag Kevin Regenberg, André Hökenschnieder, Manfred Sagmöller, Dieter Peitzmeier. Sie wurden mit dem Verdienstorden geehrt. Insgesamt erlebten Schützen und Besucher ein heißes Fest, welches am Abend mit Gastvereinen beim großen Festball endete.