Rietberg (mad). Vor etwa einem Monat zog die Stadtverwaltung ihr Ass aus dem Ärmel und machte ihr Vorkaufsrecht bezüglich der Gaststätte Blomberg geltend. Die Pläne der Familie Öksüz, das Traditionshaus zu übernehmen und dort weiterhin einen gastronomischen Betrieb aufrecht zu erhalten, waren damit vom Tisch. Auf lange Sicht ist geplant, dass die Stadtbibliothek in die Rathausstraße 45 einziehen soll. Aber bis dahin wird noch einiges an Zeit vergehen. Papier ist bekanntlich geduldig.
Die Stammgäste der Traditionsgaststätte Blomberg sowie jene Vereine und Gruppen, die die Räumlichkeiten bislang als Treffpunkt genutzt haben, werden bei der Nachricht um ihren Stammtisch gebangt haben. Doch so
Der Stammtisch bleibt den Vereinen vorerst erhalten
schnell wird ihnen ihr beliebter Treffpunkt nicht abhandenkommen. Denn auch wenn die Stadt nun von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht hat, so schnell wird sie ihre Planungen nicht umsetzen können. „Aktuell sind wir dabei, die Verträge zur Übernahme der Gaststätte Blomberg vorzubereiten. Demnächst wollen wir die Vereine kontaktieren, die die Gaststätte bislang als Treffpunkt genutzt haben, damit wir mit den Vereinsvertretern ins Gespräch kommen können“, sagt Nina Ackfeld von der Pressestelle der Stadt Rietberg.
Derzeit könnten die Vereine die Räume wie gehabt nutzen, der gastronomische Betrieb wird noch von der Familie Blomberg aufrecht erhalten –
voraussichtlich noch bis Ende dieses Jahres. Ab da soll dann eine Zwischenlösung gesucht werden, bis die Stadtbibliothek dann in das Gebäude einziehen wird. Denn bis diese von der Stadtverwaltung angestrebten Pläne umgesetzt werden können, wird es noch dauern. „Der Umzug wird nun zunächst als Maßnahme im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) bei der Bezirksregierung zur Förderung angemeldet. Erst
danach kann die Stadtverwaltung konkrete Umzugspläne ausarbeiten. Bis es dann tatsächlich soweit ist, werden schätzungsweise drei Jahre vergehen“, heißt es von Seiten der Stadt weiter. So lange, führt Nina Ackfeld weiter aus, könnten die Vereine die Räume wie gehabt nutzen. Denkbar sei auch, die Gaststätte bis
Umzug der Stadtbibliothek ist Teil der ISEK-Maßnahme
zum Einzug der Stadtbibliothek an einen Kneipenbetreiber zwischen zu verpachten. „Ob das eine Option ist, wird sich jedoch erst in den nächsten Wochen oder Monaten zeigen“, sagt Nina Ackfeld.
Wünschenswert sei in jedem Fall, einen Leerstand zu vermeiden und den Vereinen dauerhaft eine Bleibe anbieten zu können.