Rietberg (dg). Was ist anders geworden in der 110 Jahre existierenden Katholischen Frauengemeinschaft in St. Johannes Baptist? Zurzeit zählt sie noch 438 Mitgliedschaften, doch nur gut 50 waren bei der Versammlung im Pfarrheim anwesend. Ein Beschluss zur Auflösung stand auf dem Programm. Wie konnte es dazu kommen bei einer, in der Vergangenheit so aktiven, erfolgreichen Gemeinschaft? Das amtierende Leitungsteam bestehend aus Michaela Kloock, Agnes Brunnert, Melanie Haarannen und Silvia Edenfeld hatten beschlossen, nach acht Jahren Vorstandsarbeit die Verantwortung an ihre Nachfolgerinnen zu übergeben.
Doch die gab es nicht. Trotz intensiver Bemühungen war niemand für die Posten mit ehrenamtlichem Engagement zu gewinnen. 48 Mitarbeiterinnen sind noch aktiv, besuchen Familien, unterstützen bei der Organisation im Jahresprogramm. Das ist noch vielseitig, erfährt jedoch immer weniger Resonanz. Ein verändertes Frauenbild in vergangenen Jahren steht oft konträr zu gleichge-
bliebenen Kfd-Angeboten, so Marianne Flottmeier, die mit Annegret Claus an dem Abend zur fachlichen Beratung angereist war. Beide Diözesan-Mitarbeiterinnen begleiteten eine intensive Diskussion im Pfarrheim. Jetzt sucht die Kfd eine letzte Möglichkeit vor einer endgültigen Auflösung in einem Jahr Vakanz. Zeitgemäße Konzepte für einen Kfd-Erhalt sollen in den zwölf Monaten entwickelt werden. Elke Lackmann und Michaela Kloock sind für die große Aufgabe gewählt worden. 2000 Euro blieben dafür in der Kasse. Darüber und über weitere Verteilung des Vereinsvermögens stimmten die Frauen ab. Knapp 14000 Euro zusätzlich erfreuen diverse Spendenempfänger. Darin sind 8000 Euro aus Kfd sportiv enthalten. Eine Sportgemeinschaft mit 200 Mitgliedern, die seit 1978 aktiv ist und jetzt aufgelöst wurde.
„Und was sagt unser Präses zu diesem Abgesang?“, kam die Frage aus der Versammlung an Pfarrer Zander. Der wollte von Abgesang nichts wissen. Sah die Chance für einen Neustart mit einer kleineren Kfd-Gruppe. Einen herzlichen Dank richtete er an das scheidende Leitungsteam für ihre unermüdliche Arbeit.