Rietberg (mad). Es war eine kleine Sensationsnachricht, als im Oktober 2021 bekannt wurde, dass der Bauhof der Stadt Rietberg umziehen wird.
Etwa ein Jahr später, haben Bauhofleiter Jens Hökenschnieder und seine etwa 40 Mitarbeiter (inkl. Mitarbeiter für die Friedhöfe) ihr neues Quartier auf dem Gelände der Firma Ellermann an der Bokeler Straße bezogen und auch beinahe komplett eingerichtet. Erstes Fazit: „Endlich richtig viel Platz“, so Hökenschnieder. Die ersten Tage seien richtig spannend gewesen, sagt er. „Wir mussten an so vielen Stellen improvisieren. Bis alles ausgepackt und an seinem festen Standort verstaut war, verging einige Zeit.“
Das neue Außenareal neben den großen Hallen bietet in der Tat reichlich Platz. Auf rund 5.200 Quadratmetern wurden neben einem Waschplatz für die Fahrzeuge und einer Tankstelle auch großzügig angelegte Schüttboxen errichtet. Eine Abstellfläche wird derzeit noch überdacht. Eine kleinere Halle dient bislang als Unterstand für einige Fahrzeuge, Rasenmäher und weiteres technisches Gerät, um diese vor der Witterung zu schützen. „Das ist alles noch ein bisschen provisorisch, aber schon jetzt kein Vergleich zu vorher“, erklärt Hökenschnieder. Kein Wunder, denn auf dem vorigen Bauhofgelände behalfen sich die Mitarbeiter zuweilen mit Abdeckplanen, um technisches Gerät vor der Witterung zu schützen. Reaparaturen mussten im Freien stattfinden, weil die Werkstattgarage viel zu eng war. „Kein Vergnügen bei Wind und Wetter“, weiß Hökenschnieder. Doch das ist nun passé. Ein weiterer Vorteil: Die neue hauseigene Wäscherei schafft es, den Mitarbeitern die Arbeitskleidung innerhalb eines Tages wieder zur Verfügung zu stellen.
Auf lange Sicht sollen die großen Fahrzeuge noch in der neuen Halle abgestellt werden. Diese befindet sich derzeit im Aufbau und soll bei einer Außenhöhe von acht Metern eine Fläche von knapp 2.000 Quadratmetern bieten. Da nach dem Brand bei der Firma Ellermann im Dezember 2021 die an das Verwaltungsgebäude angrenzende Halle zunächst wieder aufgebaut werden musste, verzögerte sich die Errichtung der neuen Fahrzeughalle für den Bauhof. Im kommenden Sommer soll alles fertig sein, so dass dann auch die Bauhoffahrzeuge ihr Domizil beziehen können und an anderer Stelle wieder Platz entsteht für Gerätschaften, die auch dringend unter Bedachung eingelagert werden sollen. Das diene auch der Wirtschaftlichkeit der Fahrzege und Geräte, so Hökenschnieder.
An Gesamtkosten stehen derzeit etwa 6,5 Millionen Euro auf der Rechnung. Eine Summe, die wegen der aufgrund des Ukrainekriegs gestiegenen Materialkosten und Lieferengpässe nur geschätzt werden kann, so die Stadtverwaltung. Aber da könne sich noch was ändern.