Varensell (dg). Eine gewaltige, pechschwarze Rauchwolke signalisiert im kilometerweiten Umkreis eine Brandkatastrophe an der Hauptstraße im Rietberger Klosterdorf. Um 18.55 Uhr am 24. Juni gehen erste Meldungen bei Feuerwehr und Polizei ein. Löschzüge aus Neuenkirchen und Rietberg rücken aus und erahnen schon bei der Anfahrt die mögliche Dimension des Feuers. Mastholter Kameraden sowie Nachbar-Wehren wurden spontan nachalarmiert.
Eine notwendige Entscheidung, denn beim Eintreffen auf dem Werksgelände bot sich den Feuerwehrleuten ein flammendes Inferno. Das Herzstück des Unternehmens, eine zweigeschossige, etwa 2.500 Quadratmeter große Produktionshalle stand im Vollbrand. Mitarbeiter im unteren Bereich des Gebäudes haben Flammen bemerkt, den Notruf ausgelöst und kamen unverletzt ins Freie. Ein Säurebad sollte brennen war Teil der Alarmmeldung.
Bei Veredelungsprozessen werden verfahrensbedingt Chemikalien zur Oberflächenreinigung eingesetzt. Ihre Vorbehandlungsbecken sind integrierter Teil der vollautomatischen Anlagetechnik
bei Altehülshorst. Standort im oberen Geschoss der brennenden Halle. Wie und wo Feuer entstanden ist, kann zur Zeit noch niemand sagen. Wohl aber, dass die ersten Flammen sich blitzschnell im
Gebäudedach ausbreiteten und zu einem zerstörerischen Flammenmeer entwickelten.
Insgesamt 190 Wehrmänner aus verschiedenen Löschzügen waren vor Ort um Brandbekämpfung, Wasserversorgung, Schutz und Erhalt nebenstehender Firmengebäude zu realisieren. Vier DrehleiterFahrzeuge, diverse Tank- und Löschfahrzeuge mit modernster Ausstattung aus Spexard, Schloß Holte, Rheda-Wiedenbrück, Lintel, Verl, Kaunitz sowie Miele Werksfeuerwehr sicherten das schnelle und wirkungsvolle Eingreifen der Blauröcke, die dafür ein berechtigtes Lob verdienen.
Nicht minder die Kollegen der ABC-Einheit vom Kreisfeuerwehrverband. Mit ihrer Luftmessung auf Schadstoffe informieren sie, je nach Ergebnis, die Bevölkerung. Anwohner aus Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Oelde wurden gebeten Fenster und Türen zu schließen. In ihre Richtung zog die massive Rauchwolke.
Bis 23.30 Uhr dauerten die Löscharbeiten an. Danach sicherte der Löschzug Neuenkirchen mit der Rietberger Drehleiter eine nächtliche Brandwache. Tage später mussten noch vorhandene Brandnester gelöscht werden.
Die Ursache des Feuers und die Schadenshöhe kann noch nicht ermittelt werden.
Bevor das stark beschädigte Gebäude betreten werden kann, muss es zunächst statisch geprüft werden. Ebenso wird das Löschwasser, welches sich mit Säure vermischt hat, von Spezialisten abgepumpt. Das Unternehmen hat für derartige Unglücksfälle (die es noch nie gab) ein Löschwasser-Rückhaltebecken installiert, welches zum Schutz der Umwelt vollkommen funktioniert hat. Anerkennendes Lob der Feuerwehr.