Rietberg (dg). Mit einem stärkenden Frühstück begann der Tag um 9.00 Uhr im Café Münte. 90 Plätze waren schnell vergeben und die Stimmung erwartungsfroh bombig. Das änderte sich auch nicht als mit dem frischen Kaffee drinnen, draußen der Regen kam. Pünktlich zum Rathaus ging nicht – zu feucht. Also drängte alles was noch Platz fand, zur offiziellen Sessions-Eröffnung ins Café. Auf die Minute genau brach befreiender Jubel aus, als Präsident Holger Hanhardt die letzten Sekunden herunter zählte und die Rietberger Jäger aus dem Repertoire heimischer Karnevalslieder die Gefühlswelle musikalisch anheizten. Großartiger Moment, Narrenaugen strahlten, alle waren schunkelnd auf Betriebstemperatur, als sei gestern erst Aschermittwoch gewesen. Getreu dem Sessions-Motto: „Beim Paukenschlag, die Sau flippt aus, es wackelt jedes Fachwerkhaus“. Petrus hatte ein Einsehen mit der fröhlichen Schar, schloss die Himmels-Schleusen und lies die Narren trockenen Fußes zum Rathaus ziehen. Für einen Wochentag eine beachtliche große Zahl in Ornaten und Uniformen, an Prinzenpaaren, Elferräten, Altweiber, Garden, Fanfarenzug, Rietberger Jäger und den Gästen „Emsnarren“ aus Schöning, „1. AKC Mastholte“, „Westerwieher Karnevalsverein“ sowie „Blau und Weiß Westenholz“. Ein buntes Narrenbild bevölkerte den Platz vorm Rathauseingang, mit humorvoller Spannung erwartet vom „Oberbürgermeister“, Andreas Sunder und Rietbergs neuem Kämmerer Florian Kapp. An beide ging auch die besorgte Frage des Präsidenten, ob beim 11-Mio.-Haushaltsloch wenigstens Freibier für den 11.11. berücksichtigt sei. „Wie immer zum Start der Narrenzeit – steht ein Fässchen Bier für euch bereit“, konterte Sunder in seiner gelungenen Reim-Rede. Fanfarenzug und Rietberger Jäger luden als Stimmungsgaranten zum Schunkeln und Singen ein, bis Bettina Hüllmann und Melanie Breimann als aktive Altweiber-Präsidenten, mit Kittel, Schürze und Bürsten, zur obligatorischen Steinpflege animierten. Wenn die Session die gleiche Power ausstrahlt wie ihr Auftakt, dann wird`s eine wunderbare karnevalistische Zeit. Mit dem Schwung der Freude feierten die Grafschaftler am Samstag, den 16.11. in der Cultura gleich weiter. Eintritt frei für die Bürger, kleines Bühnenprogramm, Dank und Auszeichnungen an viele Mitglieder sowie die ehrenvolle Verleihung des „Goldenes Tores“ an Ruth Krüger. „Ihr Einsatz kennt keine Grenzen. Ob als Tänzerin, Büttenrednerin oder kreativer Kopf hat sie den Verein geprägt“, hob der Präsident in seiner Laudatio ihre Verdienste hervor. Zurecht die höchste Auszeichnung der Grafschaftler an die Vollblut-Karnevalistin.
Feucht-fröhlicher Sessions-Auftakt am 11. im Elften
Grafschaftler Karnevalisten und Gäste starteten voller Elan in die 5. Jahreszeit in der Emsstadt