Rietberg (mad). 5.000 Gäste in der Cultura – Wahnsinn! So hoch war die Besucherzahl laut Mr.Rod, der als zweiter Act beim Cultura Rock Festival die Bühne des Rundtheaters betrat und für richtig Stimmung in der Hütte sorgte. Ohnehin war die Feierlaune der Konzertbesucher bei der 8. Auflage des beliebten Events ausgesprochen gut. Kein Wunder, bei den geladenen Bands und einer über fünfstündigen Rocknacht an der Ems.
Den Anfang machten Velvet Two Stripes. Das Frauen-Trio aus der Schweiz brachte die Cultura gleich zum Beben. Rockig, rotzig, laut, mit derbem Schlagzeug und schmetternden Gitarren, brachte die Band mit einem musikalischen Ritt durch ihre Alben die Gästeschar direkt auf Betriebstemperatur. Und die wollte die drei Rockgranaten gar nicht mehr von der Bühne lassen. Drei Zugaben mussten her.
Dann folgte eine Hommage an eine der absoluten Größen im Rock-Business: Mr. Rod alias Marco Woelfer lieferte eine großartige Show zu Ehren des erfolgreichsten britischen Sängers. Und wer Rod Stewart imitiert, darf keine Scheu vor schrillen Outfits zeigen. In rot kariertem Anzug und mit perfekter Attitüde legte er los und begeisterte das Publikum mit Stewart-Klassikern wie „Some guys have all the luck“, „Have you ever seen the rain“ oder „Hot legs“. Auch Songs zum Mitsingen wie „First cut ist the deepest“ durften nicht fehlen. Beinahe hätte es sich der Sänger mit dem Rietberger Publikum verscherzt, als er den hiesigen Fußballverein „SC Verl“ lobend erwähnte. Aber gerade noch die Kurve gekriegt spielte er sich mit in die Menge geworfenen Fußbällen zurück in die Herzen und überraschte das Auditorium zum Ende noch mit überdimensionierten Luftballons, die während der Performance von Band und Publikum in Bewegung gehalten wurden. Ein bisschen Glanz und Glamour, eine große Portion Charme gepaart mit einer etwas rauen Stimme und leicht verwuscheltem Blondschopf ließen die Illusion perfekt werden, Rod Stewart höchstpersönlich stünde auf der Bühne.
Nicht minder nah am Original war die dritte Gruppe des Abends: Optisch wie gesanglich traf Andreas Marius-Weitersagen – man ahnt es schon – den durchaus eigensinnigen deutschen Musiker Marius Müller-Westernhagen auf den Punkt. „Es geht mir gut“, war der erste Song, „Euch auch?“ die erste Frage an das laut jubelnde Publikum. 27 Titel hatte die Band mit ins Rietberger Rund gebracht und feierte mit den Rock-Fans bis spät in die Nacht eine energiegeladene Tribute-Show. Dass sie damit genau den Geschmack des Publikums trafen, vernahm man aus den Reihen. „Hammergut“ und „Richtig super“ waren zu vernehmen und spätestens bei „Willenlos“ hatte der schlanke Mann mit der schwarzen Lederjacke und der markanten Brille auf der Bühne alle auf seiner Seite. „Weil ich dich liebe“ sorgte für romantische Stimmung und das echte Westernhagen-Feeling. Aber die Band hatte auch eigene Songs mit im Gepäck, die in der Cultura ebenso gefeiert wurden, wie die Coverversionen des Ausnahmekünstlers.