Rietberg (dg). Bald steht er 300 Jahre auf seinem Platz (1723). Seit 1748 sogar in Nachbarschaft zur spät barocken Andachtskapelle, die ihm zu Ehren errichtet wurde und die seinen Namen trägt: Johannes von Nepomuk und seine Johanneskapelle, die arg gelitten hat (der RSA berichtete). Mehr als vier Jahre beschäftigen sich Rat und Verwaltung mit dringend erforderlichen Sanierungsmaßnahmen, um sie vor dem Verfall zu schützen. Ein erstaunlich langer Prozess, der nun mit Vergabe erster Aufträge erfreulicherweise sein Ende findet. Nach öffentlicher Ausschreibung konnten die Architekten-Leistungen an das Büro Terbrack in Bielefeld kürzlich vergeben werden. Die Fachleute hatten schon 2019 in einem separaten Auftrag nach Bauwerks-Untersuchung ein umfangreiches Sanierungskonzept erarbeitet und dem Rat der Stadt Rietberg vorgestellt. Erste Kostenschätzungen lagen bei 1,15 Millionen Euro.
Gut 50 Prozent davon sollten durch Städtebau-Fördermittel getragen werden, doch Anträge dazu wurden abgelehnt. Das Projekt ruhte.
Im Frühjahr 2021 beschloss der zuständige Fachausschuss nach SPD-Antrag kleine Reparaturarbeiten ausführen zu lassen. Nach einem Besuch der Kapelle durch die zuständige NRW-Ministerin Ina Scharrenbach im August 2021 und dem Engagement von André Kuper flossen Landesmittel in Höhe von 255.000 Euro. Weitere Fördergelder wurden 2020 abgelehnt. Nun beginnt mit Fundamentarbeiten im November die lang ersehnte Sanierung. Die Kommune ist Eigentümerin der denkmalgeschützten Kapelle und zur Erhaltung verpflichtet. Auf 1,3 Millionen Euro werden die Kosten zurzeit geschätzt. Anfang 2023 wird das Bauwerk komplett eingerüstet und erhält einen Wetterschutz, da dann aufwendige Erneuerungen am Schieferdach beginnen. Weiter geht es dann schrittweise an Fassade und Innenraum.