Rietberg (mad). Befremdlich wirkte die Szenerie im Rietberger Progymnasium bei der jüngsten Sitzung des Stadtrates. Einzeln angeordnete Tische, große Abstände in den Gängen und viele Ratsvertreter, die mit einer Mundschutzmaske bei dem Termin erschienen. Damit eine Sitzanordnung überhaupt möglich war, waren die Fraktionen gebeten worden, jeweils nur mit halber Mannstärke zu erscheinen. Um interessierten Bürgern darüber hinaus die Möglichkeit zu bieten, die Sitzung zu verfolgen, wurden noch Stühle im Vorraum aufgestellt.
Es war das erste Mal seit dem 10. März, dass die politischen Fraktionen wieder zusammen tagten. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Termin für den Betriebsausschuss abgesagt, dann folgten die Osterferien. Und es war eine ganz besondere Sitzung unter ganz besonderen Umständen. Nicht nur die Abstandsregeln wurden eingehalten, die Ratsmitglieder trugen zudem auch die Mundschutzmasken, die seit dem 27. April nun auch beim Einkaufen und im öffentlichen Personennahverkehr verpflichtend zu tragen sind. Was zunächst noch sehr gewöhnungsbedürftig aussah, sorgte zudem
auch für eine etwas suboptimale Akustik. Da mussten die jeweiligen Redner zuweilen ihre Stimme etwas erheben, um auch vor der Tür des Ratssaales noch verständlich anzukommen. Bis zu dieser Sitzung hatten sich die Rats- und Ausschussmitglieder lediglich telefonisch besprochen und auf Treffen verzichtet. Bürgermeister Andreas Sunder richtete zu Beginn der Sitzung sein Wort an die Ratsvertreter: „Ich danke allen Parteien für die konstruktive Zusammenarbeit in dieser schwierigen Phase“, sagte Sunder und lobte auch den großen Zusammenhalt der Rietberger. „Ich spüre eine große Disziplin und Solidarität.“ Seinen Dank richtete das Stadtoberhaupt auch an all diejenigen Menschen, die in den sogenannten systemrelevanten Berufen in dieser Zeit einen ganz großartigen Job machten. Auch die vielen Eltern, die dieser Tage den Spagat zwischen Kinderbetreuung und Homeoffice meisterten, vergaß Sunder nicht dankend zu erwähnen.
Für die nächste Sitzung des Bau- und Planungsausschusses am 5. Mai ist die Basilika angefragt, damit dann alle Fraktionen in voller Besetzung unter Berücksichtigung der Abstandsregeln dabei sein können.