Abschied nicht nur vom Dienst bei der Stadt, sondern auch vom Gartenschaupark. Peter Milsch hat in Rietberg viel bewegt. Foto: RSA/Steg
Rietberg. Peter Milsch ist ein Rietberger Original. Ein „Poalbürger“, wie er selbst sagt. Und er hat in seiner Heimatstadt viel bewegt. Mehr als vier Jahrzehnte stand Peter Milsch im Dienste der Stadt Rietberg, zum Schluss als Chef der Gartenschaupark Rietberg GmbH sowie des Stadtmarketings. Nun geht er in den Ruhestand. Was ihn dabei besonders gefordert und ihm nachhaltig in Erinnerung bleiben wird, hat er dem RSA verraten.
Aber der Reihe nach: Geboren und aufgewachsen in der Stadt der schönen Giebel absolvierte Peter Milsch nach dem Abitur den Wehrdienst und begann anschließend seine Ausbildung im Mittleren Dienst bei der Stadt Rietberg. Es folgten zwei Studiengänge und der Wechsel in den gehobenen Dienst. Peter Milsch war Wirtschaftsförderer, Fachbereichsleiter (innere Dienste und Bürgerdienste), war im Ordnungs- so wie im Bauverwaltungsamt tätig und bekam schließlich ein großes Projekt an die Hand: die Landesgartenschau. „Als Geschäftsführer der Gartenschaupark Rietberg GmbH hatte ich – dank des Vertrauens meiner Vorgesetzten André Kuper und Andreas Sunder – viele Freiheiten und somit auch viele Gestaltungsmöglichkeiten“, sagt Peter Milsch, der zum Chef des Gartenschauparks wurde. „Das hat mir viel Freude an meiner Arbeit bereitet. Auf meine Kollegen konnte ich mich immer verlassen, auch wenn wir verrückte Ideen wie zuletzt die Schaubrauerei realisiert haben.“ Förderverein und heimische Wirtschaft standen meist hinter den Vorhaben, so dass viele Projekte umgesetzt werden konnten. Viele Ideen bedeuten aber auch viel Arbeit. „Meine Familie musste des Öfteren zurückstecken. Ich habe also vielen Menschen Danke zu sagen“, so der 63-Jährige. Trug sich der Park in den ersten zehn Jahren selber, wurde er danach jährlich mit 150.000 Euro von der Stadt unterstützt. Danach wurden jährlich 500.000 Euro für den Park und 100.000 Euro für die Unterhaltung der Cultura von der Politik bewilligt. „Im Normalfall ist das auskömmlich, aber in Situationen wie in der Corona-Zeit nicht. Das hat auch unsere Politik gesehen und zusätzlich Geld bereitgestellt. Auch dafür vielen Dank“, betont Milsch. Sein „grünes Kind“ hat längst gelernt, auf eigenen Beinen zu stehen und ist zu einer festen Größe in Rietberg geworden, mit der die Stadt punkten kann. „Die schwierigste Aufgabe bestand vor der LGS darin, die Rietberger Bürger, Vereine, die Wirtschaft und die Politik von der Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit der LGS zu überzeugen und dafür zu begeistern“, erinnert sich Milsch. Auch im Bereich Stadtmarketing hatte Peter Milsch einiges zu tun. Die Vernetzung von Stadtkern und Gartenschaupark war ihm stets ein Anliegen. In diesem Zusammenhang ist insbesondere das „Seeleuchten“ zu erwähnen, das seit kurzem um die fantastische Hauptfigur, dem Seeungeheuer Mary, ergänzt wird. Ein weiteres großes Anliegen ist die Eindämmung der Leerstände im historischen Stadtkern. Dank einer Landesförderung konnte hier ein bisschen erreicht werden. „Allerdings wird dies wohl eine Daueraufgabe bleiben“, sagt Milsch. Die vielen Veranstaltungen im Park haben auch ihm stets Freude bereitet. „Ich mag sehr gerne rockige Musik“, sagt er. „Eine besondere Veranstaltung war für mich das Abschlussfeuerwerk mit der Musik von Michael Jackson. Da ist eine große Anspannung nach vielen harten Arbeitstagen von mir abgefallen.“