Westerwiehe. Große Ereignisse werfen ihre Schatten weit voraus. Bei der Schützenbruderschaft St. Laurentius Westerwiehe stehen in der kommenden Zeit gleich drei besondere Veranstaltungen im Kalender: Außer dem Schützenfest am letzten Juliwochenende sind dies das Bundesfest Mitte September in Rietberg und das 75-jährige Bestehen des Westerwieher Traditionsvereins im Sommer 2025.
Von Aufbruch und Zusammenhalt war dementsprechend die Jahreshauptversammlung geprägt, zu der Brudermeister Detlev Hanemann eine stattliche Zahl von Schützen in der Festhalle Kreutzheide begrüßen konnte. Einig waren sich die Grünröcke aus dem Kükendorf vor allem in einer Sache: Nur gemeinsam lassen sich die anstehenden Aufgaben bewältigen und zum Erfolg führen.
Damit die Bruderschaft funktioniert, braucht es nicht nur Aktive im Hintergrund wie die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer bei der Durchführung des jährlichen Schützenfests, sondern auch einen vollzähligen Vorstand. Ein wichtiger Tagesordnungspunkt während der Jahreshauptversammlung waren deshalb die Wahlen. Thomas Brüggemann wurde von den Mitgliedern in seinem Amt als stellvertretender Brudermeister ebenso bestätigt wie Christian Schlingschröder als Schriftführer. Nach mehr als 25 Jahren Vorstandsarbeit kandidierte Daniel Köhler nicht erneut für das Amt des stellvertretenden Schriftführers. Zu seinem Nachfolger wurde Philipp Uhr bestimmt. Vorerst vakant bleibt nach dem Rückzug André Krögers das Amt des stellvertretenden Kassierers. Stefan Holtkamp löste André Külker als Platz- und Gerätewart ab. Der längere Zeit nicht besetzte Posten des zweiten Schießmeisters wird ab sofort von Nico Meyer-Wittreck besetzt.
Steigende Preise bestimmen nicht nur den Alltag vieler Bürger und Unternehmen, auch die gemeinnützigen Vereine bekommen den allgemeinen Kostendruck zu spüren. Deshalb war eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge aus Sicht des Vorstands unumgänglich. Detlev Hanemann betonte, dass man um eine moderate Steigerung bemüht gewesen sei. Er unterbreitete der Versammlung deshalb den Vorschlag, den Jahresbeitrag von 25 auf 35 Euro zu erhöhen. Für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren werden künftig 15 Euro fällig, für 16- bis 18-Jährige 25 Euro.
Bezirks- und Diözesanbundesmeister Mario Kleinemeier gehört dem Planungskomitee für das Bundesfest in Rietberg an. Er berichtete seinen Westerwieher Vereinskollegen aus erster Hand über den aktuellen Stand der Planungen für das Großereignis Mitte September, zu dem 10 000 bis 12 000 Teilnehmer aus ganz Deutschland allein zum Festumzug am Sonntag erwartet werden. Kleinemeier unterstrich, dass Planung und Durchführung des Bundesfests eine Gemeinschaftsleistung aller sieben Rietberger Schützenvereine seien. Auch die Westerwieher Bruderschaft wolle und müsse ihren Beitrag leisten. Doch das Feiern dürfe trotz aller Pflichten nicht zu kurz kommen, sagte Kleinemeier. In jedem Fall sei das Bundesfest eine ideale Gelegenheit, um für die Emsstadt und ihre sechs Ortsteile die Werbetrommel zu rühren.
Das Westerwieher Schützenfest 2025 steht im Zeichen des Jubiläums. Denn dann wird der Verein 75 Jahre alt. Hanemann kündigte in diesem Zusammenhang schon jetzt eine Geburtstagsfeier an, „an die man noch lange zurückdenken wird“. Außer besonderen Aktionen zum eigentlichen Fest und darüber hinaus sei zudem eine Schützenchronik in Arbeit, die auf unterhaltsame Weise die vergangenen 75 Jahre widerspiegeln solle. Spannendes und Interessantes, Lustiges und Aufsehenerregendes sei darin gleichermaßen zu finden, versprach der Brudermeister.
Gut aufgestellt präsentiert sich nicht nur der Hauptverein, auch bei den Unterabteilungen läuft es rund. Die Sportschützen verzeichnen nicht nur zahlreiche Wettkampferfolge, sondern auch steigende Mitgliedszahlen. 117 Schützen stehen zurzeit in ihren Reihen. Die Gruppe „Brauchtum und Heimat“ hat im vergangenen Jahr im Dorf diverse Infotafeln aufgestellt, um geschichtskundliches Wissen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Unter anderem vor Antfängers Mühle steht nun ein solches Exemplar. Auch die Jungschützen sind im Aufwind. 90 Mitglieder zählt die Nachwuchsabteilung. Der Gesamtverein wird von 740 Schützinnen und Schützen getragen – Tendenz steigend. „Das sind beste Voraussetzungen, um gestärkt und mit Rückenwind ins Jubiläumsjahr zu gehen“, stellte Brudermeister Detlev Hanemann abschließend fest.