Bei den lauschigen Temperaturen ließen sich die Besucher der Maikirmes allzu gern unter dem bunten Fahnenhimmel nieder, um auch ein Stündchen länger auszuhalten. Zeit für ein gemütliches Bier und viele nette Gespräche mit Freunden und Nachbarn aus Neuenkirchen. Foto: RSA/Pasel
Neuenkirchen (mad). Wäre es nicht schön, die Maikirmes, die einst so beliebte Traditionsveranstaltung in Neuenkirchen, wiederzubeleben? Das dachte sich Ortsvorsteher Michael Streiß und hatte zur Dorfversammlung in die Alte Volksschule geladen. Gute Resonanz und viele Ideen lassen die Hoffnung aufkeimen, das dies gelingen könnte.
Nach mehr als 130 Jahren, in denen die Maikirmes in den Veranstaltungskalender Neuenkirchens gehörte, ebbte das Besucherinteresse immer weiter ab. Nachdem sich der ausrichtende Gewerbeverein dann aufgelöst hatte, fiel das vormals sehr beliebte Volksfest schließlich komplett aus. Einhelliger Tenor des Abends war, die Veranstaltung wieder aufleben lassen zu wollen. Zumindest das traditionelle Aufstellen des Maibaums sollte wieder etabliert werden, befand Streiß. Er betonte jedoch, das für das Vorhaben alle mit anpacken müssten, damit das Unterfangen eine reelle Chance habe.
Für den Baum habe sich bereits ein Sponsor gefunden, sagte Streiß. Die „Schüffeltruppe“ hatte sich zudem bereit erklärt, den Baum aufzustellen.
Weitere Gruppen wie der Spielmannszug Neuenkirchen, die Fahnenschwenker sowie die Fahrradwerkstatt am Diekamp würden sich mit Programmpunkten beteiligen. Eine weitere Idee hatte Michael Streiß im Gepäck und schlug einen Bürgerbrunch in Stadlers Garten vor. Weitere Vorschläge waren, das Fest der Kulturen mit den Maitagen zu verbinden oder auch einen Wettbewerb unter den Vereinen in Form eines Seifenkistenrennens im Kartoffelkreisel anzubieten – sicherlich ein Publikumsmagnet. Aber schon dies machte deutlich, dass mit einem einschlagenden Erfolg nur gerechnet wird, wenn sich Vereine und auch viele Privatpersonen einklinken, um die Maikirmes wieder zu einer Veranstaltung zu machen, die „zieht“.
Während Michael Streiß bereits den 2. Mai anvisierte, riet Manfred Rehkemper, Vorsitzender des Kolpinghausvereins, die Maikirmes erst 2021 wieder aufleben zu lassen. Neben einer längeren Vorbereitungszeit sprächen auch die Fertigstellung des Kirchplatzes sowie des Kolpinghauses dafür. Für einen Start erst im kommenden Jahr sprach sich auch Meinolf Hillemeier vom TuS Westfalia Neuenkirchen aus.
Schließlich gebe es derzeit einfach zu viele Baustellen im Ort –
im wahrsten Sinne des Wortes. Fest steht: Die Bereitschaft ist da. Die Ideen sollen nun weiter ausgearbeitet werden und könnten bei einer möglicherweise doch stattfindenden Baumpflanzaktion vorgestellt werden.