Räumlichkeiten für die Mitarbeiter angeht, als auch mit Blick auf Lagerraum und Unterstellmöglichkeiten für Fahrzeuge und Maschinen. Jetzt steht fest: Der Bauhof zieht um, auf ein echtes Filetstück des Grundstücksmarktes der Emsstadt.
Manchmal fügen sich die Teile beinahe wie von selbst: Visionäres Denken war schon lange ein Thema in Rietberg, der knappe Platz und die fehlenden Erweiterungsmöglichkeiten des Bauhofareals an den Teichwiesen ebenso. Mit der Anfrage der Neuland-Campus-Betreiber und der Neuausrichtung der Firma Ellermann lag die Lösung auf einmal auf der Hand. Auf Polizeideutsch heißt das „Zugriff bei günstiger Gelegenheit“, bezeichnet Bürgermeister Andreas Sunder in seiner vormaligen Berufssprache das Prozedere, das dann folgte und auf einmal ganz schnell über die Bühne ging. In diesem Zusammenhang lobt Sunder die Rietberger Politik, die zwar viele und auch kritische Fragen gestellt hatte, aber sich auch schnell von dem Vorhaben überzeugen ließ.
Und das verwundert nicht, denn das Vorhaben schlägt die bekannten zwei Fliegen mit einer Klappe. Der Bauhof wird auf dem Areal der Firma Ellermann ein 47.000 Quadratmeter großes Grundstück bekommen mit insgesamt elf Gebäuden und Hallen, die 8.600 Quadratmeter Platz bieten. Davon werden rund 3.000 Quadratmeter an die bereits jetzt dort ansässige Firma Kintec Solution vermietet. Zum Vergleich: Derzeit hat der Bauhof für seine 41 Mitarbeiter und 60 Fahrzeuge lediglich 9.500 Quadratmeter zur Verfügung. „Vieles muss draußen gelagert werden“, sagt Bauhof-Leiter Jens Hökenschnieder. Insbesondere bei Fahrzeugen und Maschinen sei es ärgerlich, wenn diese ständig der Witterung ausgesetzt seien. Ebenso unpraktisch: Vieles hat der Bauhof ausgelagert, wie beispielsweise seine Tischlerwerkstatt. Auch Lagerräume sind an anderen Stellen zusätzlich angemietet. All dies würde am neuen Standort wieder unter einem Dach vereint. „Das spart zusätzliche Fahrten für die Mitarbeiter und wir können alles ordentlich sortiert in den gut sanierten Hallen und Lagerräumen der Firma Ellermann unterbringen“, so Hökenschnieder.
Was die Stadt für das Grundstück an der Bokeler Straße auf den Tisch legen muss, darüber sprach Andreas Sunder aufgrund der sensiblen Verhandlungsgespräche nicht. Nur so viel: Der Umzug des Bauhofes wird Kosten in siebenstelliger Höhe verursachen. „Aber diese Kosten müssen in Relation zu einem Neubau auf der grünen Wiese gesehen werden“, betont er. Natürlich müssten auf dem Ellermann-Grundstück noch einige bauliche Veränderungen erfolgen, so braucht der Bauhof dort Waschplätze, Schüttboxen und auch Abfalllager. Ziel ist es, den Betrieb dort im Spätsommer 2022 aufnehmen zu können.