Der Wettergott muss ein Hubertus-Schützenbruder sein

Nach Sturm, kühlen Temperaturen und Regenfront – strahlender Sonnenschein zum Fest

Neuenkirchen (dg). Fröhliche Stimmung, Bilderbuch-Wetter und eine volle Festwiese waren die äußeren Bedingungen für ein großartiges Schützenfest der Neuenkirchener St.-Hubertus-Schützenbruderschaft. Drei fröhliche Feiertage auf ihrem neuen Platz am Ufer der Wapel, auf dem sie im letzten Jahr Premiere hatten. Einladend gestaltet fühlten sich die Besucherinnen und Besucher gleich wohl zwischen Festzelt, Buden und Feldmanns Nostalgie-Raupe. Tolle Idee und Karussellspaß für Groß und Klein – Gaudi wie zu alten Zeiten.

Am Samstag trafen sich nachmittags die Schützen an der Königsresidenz und marschierten gemeinsam nach der Parade zum Festplatz. Hier standen Huldigung der Majestäten, Ehrungen, Fahnenschlag und Ovationen der Musikzüge im Mittelpunkt des Programms. Am frühen Abend wuchs die Spannung bei den Jungschützen. Ihr Vogelschießen hatte mal wieder hohen Unterhaltungswert. Nach fairem Kampf um die Insignien: Krone Patrik Hesse (89. Schuss), Zepter Niklas Menden (147.), Apfel Robin Braun (199.), ging in lebhafter Atmosphäre das Ringen um den begehrten Titel weiter. Fin Dübeler (22) strahlte voller Freude, als ihm mit der 378 Patrone gegen 21.00 Uhr der Königstreffer gelang. Mit Christin Bröker (22) wählte er eine gute Freundin als sympathische Königin. Der Sonntag begann um 9.00 Uhr mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche. Anschließend Marsch zum Frühstück ins Festzelt, um gestärkt beim großen Vogelschießen anzutreten. Das Interesse am traditionellen Wettkampf der Schützen war sehr groß. Dicht gedrängt standen die Festbesucher bei strahlendem Sonnenschein und Blasmusik vom Westerwieher Musikverein im Wapelstadion. Im Schießstand lange Schlangen der Grünröcke die vom Insignien-Jagdtrieb erfüllt wirkten. Begleitet von Wolfgang Hesse mit humorvoller Moderation, fielen schon bald die kleinen bunten Trophäen. Als einer der Vogelbauer kannte Rainer Steffenfauseweh den Kollegen in luftiger Höhe und sicherte sich die Krone (81. Schuss). Helmut Mertensotto freute sich übers Bierfässchen (86.). Julian Steffen holte sich das Zepter (118.), Jürgen Hermann machte den Tell und traf den Apfel (188.)  Dann wurde es ernst und knisternde Spannung lag in der Luft. Nachdem Karl-Heinz Verhoff und Frank Ostermann den Vogel flügellos schossen, hatte der Rumpf des Adlers aus Abachiholz einen sichtbaren Riss, der ihm zum Verhängnis wurde. Einige Patronen später löste Roland Wördekemper mit königlichem Treffer den Korpus aus dem Kugelfang. Doch ansetzender Jubel stockte direkt, da noch ein Rest Span an der Schraube hing. Als Zerspanungstechniker machte der 55jährige dem Beruf alle Ehre und sich mit dem 370. Schuss zum neuen König der Schützenbruderschaft. Dann kannte die Freude auf der Festwiese kaum Grenzen. Auf den Schultern seiner Schützenbrüder, begleitet von zünftiger Marschmusik, trugen sie ihren König Roland zur Proklamation ins Festzelt. Am Arm von Brudermeister und Oberst, unter den Klängen der Blaskapelle und freudigem Jubel, folgte seine Ehefrau Nicole als neue Königin. Gefeiert wurde bis zum späten Abend mit der gesamten Schützengesellschaft. Nach einer kleinen Pause geht’s am Montagnachmittag weiter. Abholung der neuen Regenten nebst Throngefolge. Großer Zapfenstreich am Ehrenmal. Perfekt gespielt vom Musikverein Westerwiehe und Feuerwehr-Spielmannszug Neuenkirchen, der zum ersten Mal unter Leitung von Chiara Kochtokrax stand. Gemeinsam mit Gastvereinen endete das Schützenfest im Wapeldorf nach einer rauschenden Ballnacht.