Rietberg (mad). Ein riesiger hölzerner Bauzaun schirmt die Baustelle ab. Die in die Umfriedung integrierten Bushaltestellen-Häuschen des angrenzenden ZOB gestatten jedoch neugierige Blicke auf die dahinter von statten gehenden Arbeiten. Und die schreiten gut voran, um allmählich auf dem etwa 12.000 Quadratmeter großen Areal den Neubau des Rietberger Gymnasiums entstehen zu lassen. Die jetzige Oberstufe wird zwar nicht mehr in den Genuss kommen, die jüngeren Gymnasiasten hingegen können sich darauf freuen, in dem neuen Gebäude – so geplant – ab 2025 unterrichtet zu werden.
Die Vorbereitungen für den 30 Millionen Euro teuren Neubau des Gymnasiums auf dem Schulcampus am Torfweg laufen auf Hochtouren. Es ist das mit Abstand größte Bauprojekt der jüngeren Rietberger Geschichte, so Bürgermeister Andreas Sunder. Er selbst zeigt sich beeindruckt von der Dimension der großen Fläche, die dieser Tage zwischen Gesamtschule, Gymnasium und dem ZOB für den Neubau von Bäumen und Buschwerk befreit wird. Auf etwa 12.000 Quadratmetern rollen die Bagger und bereiten das Areal vor für die Fundamentarbeiten, die in den Osterferien mit dem Einbringen der Rammpfähle beginnen sollen. Diesbezüglich gab es auch eine Änderung, denn zuvor war eine Bohrpfahlgründung vorgesehen, auf der der Z-förmige Neubau entstehen soll. Dass nun Rammpfähle verwendet werden, habe, so Arnd Baumann aus der Hochbauabteilung, Kosten- und Zeitgründe. Die etwa halb so teuren Fertigpfähle könnten innerhalb von nur zwei bis drei Wochen in den Boden gerammt werden. Voraussichtlich soll dies in den Osterferien durchgeführt werden, um den Schulbetrieb so wenig wie möglich zu stören. Auch die Arbeiten, die besonders viel Lärm verursachen, wurden eng mit den angrenzenden Schulen abgestimmt. „Wir möchten den Schulbetrieb so wenig wie möglich stören“, sagt Bauleiter Marcus Hertel. Derzeit laufe alles gut nach Plan. „Die trockene Jahreszeit kam uns zu Gute“, sagt er. Groß sei dieses Projekt nicht nur in finanzieller Hinsicht, betont Sunder. „Mit diesem Gebäude sind wir für die nächsten Schülergenerationen gut aufgestellt.“ Einige Jahre wurden in die Planung investiert. „Aber es war richtig, dass wir uns diese Zeit genommen haben“, so das Stadt-
oberhaupt. Gut war dies auch bezüglich der Corona-Pandemie. Denn so wurden nachträglich doch noch in jedem Raum Waschtische eingeplant, die ob der modernen Einrichtung der Klassenzimmer zunächst nicht mehr vorgesehen waren. Es entstehen Unterrichtsräume für die Jahrgangsstufen 7 bis 13 (fünfzügig), Fachräume, eine Aula, eine Mensa und die dazugehörige Küche.
Im Anschluss an das Neubauprojekt steht die Gesamtschule auf dem Plan. „Ob Sanierung oder Neubau ist noch nicht entschieden“, sagt Baumann. Dazu beginnen im kommenden Jahr Untersuchungen, aufgrund derer dann das Vorhaben in enger Zusammenarbeit mit der Schulleitung konkretisiert wird. „Am Ende des Tages sollen die Inte-
ressen der Schule realisiert werden“, so Baumann. Nach den Osterferien soll dann mit den ersten Betonarbeiten angefangen werden und der Bau treppenartig in die Höhe wachsen, erklärt Hertel. Und schon poltern im Hintergrund wieder die Bagger – es geht eben stetig voran auf der Baustelle.