Da strahlen die Farben: Frühjahrputz am Ortseingang

Mastholter Heimatverein möbelt den mächtigen Zunftbaum gegenüber der Kirche wieder auf

 

Mastholte (dg). Sie erinnern an gelebte Tradition aus dem Mittelalter: Handwerker- und Zunftbäume signalisieren heute in Dörfern und Städten soziales Engagement und gesellschaftliche Präsenz. So auch in Mastholte. Seit 17. Mai 2014 steht das Prachtstück gegenüber der Pfarrkirche. Stefan Petermeier, Mitglied des örtlichen Heimatvereins, hat sich damals, zunächst in Eigeninitiative, für das hölzerne Symbol stark gemacht und nach vier Jahren Suche den geeigneten Douglasienbaum im Rüthener Forst gefunden. Die Geschichte ist bekannt. Was nicht so bewusst sein dürfte, ist die ständige Pflege und Zustands­prüfung des beliebten Massiv­holzbaums. Ein eigenständiger Pool von 22 ehrenamtlichen Aktiven im Heimatverein kümmert sich Jahr für Jahr, unter Leitung von Stefan Petermeier (83), um die erhaltenden Arbeiten. Im Spätherbst werden alle 25 spiegelbildlich handgeschnitzten Figuren und Wappen aus 12 cm starken Sapeli-Merantiholz abgenommen, eingelagert und frisch gestrichen. Michael Ramsel und Werner Montag haben diese kreative, farbige Instandhaltung übernommen. Eine Lichterkette in Form eines Tannenbaumes ziert zur Weihnachtszeit das Baumgerüst. In Abständen von rund drei Jahren wird der 25 Meter hohe und fünf Tonnen schwere Koloss mittels Autokran flach auf den Boden gesenkt. Nur so kann eine notwendige Zustandsprüfung kombiniert mit neuem mehrfachen Farb­anstrich stattfinden. Drei bis vier Tage brauchen die elf Akteure inklusive der Wappen- und Symbolmontage, bis dann der Autokran anrückt und den aufgemöbelten Zunftbaum wieder in seine vertraute Position zieht. Jetzt geschehen am 31. März bei starken Dauerregen in Begleitung helfender Hände, unter anderen Zimmerermeister Petermeier und Ortsvorsteher Gisbert Schnitker.