Rietberg/Gütersloh (wi). Wieder einmal hat sich der Boxing Masters Cup, den der Box-Club Gütersloh seit 2018 organisiert, als gelungene Veranstaltung für Teilnehmende und Gäste erwiesen. Zum dritten Mal fanden die erstklassigen Wettkämpfe Anfang Oktober in der Rietberger Cultura statt, die sich an diesem Samstag in eine brodelnde Kampfarena verwandelte. Über 800 Besucherinnen und Besucher erlebten bei insgesamt 18 Wettkämpfen, zu denen auch Frauenkämpfe gehörten, ein Boxspektakel vom Feinsten.
Organisator Kai Pieper, erster Vorsitzender des BC Gütersloh, freute sich über die große internationale Beteiligung. So waren neben Deutschland auch England, Australien, die Niederlande, Rumänien und Aserbaidschan vertreten. Neben den Finalkämpfen des Masters Cups, bei dem Boxer im Alter zwischen 35 und 60 Jahren gegeneinander antreten, standen sieben Titelkämpfe, darunter zwei EM-Kämpfe und fünf WM-Kämpfe auf dem Programm. Den ersten WM-Kampf machten zwei Australier unter sich aus. Allan Hazle, der kurzfristig für den verletzten Franzosen Gwen de Galan eingesprungen war, siegte überlegen nach Punkten. Er wurde am Ende zum besten Techniker des Turniers gekürt. Den „spannendsten und intensivsten Kampf“ nach Meinung von Kai Pieper präsentierten Peter Lines, einer der hoch dekoriertesten Masterboxer und der ehemalige Deutsche Meister Maxim Legler. Durch wiederholtes Halten und Schlagen von Lines kam es allerdings zum Punktabzug und Legler gewann aufgrund der Mehrheitsentscheidung (Split-Decision) den WM-Titel.
Auch bei Piero Sgarioto aus Australien und Dragos Dulhac aus Rumänien war der Kampf so knapp, das es eine Split-Decision zugunsten des Rumänen gab. Dieser hat bereits WM-Gürtel bei drei Masters-Verbänden gewonnen. Piero Sgarioto, ein adäquater Gegner, siegte in diesem Jahr bereits beim größten Masters-Turnier der Welt in Las Vegas. Einen knappen Punktsieg mit schönen Konteraktionen holte sich der mehrfache Landesmeister Vugor Abbasov. Er kämpfte gegen den ehemaligen Weltmeister im Kickboxen, Mario Schröder aus Bielefeld.
Am Ende traten zwei „Schwergewichtler“ in den Ring. Der ehemalige Nord-Holland-Meister Tonny Visser rückte durch den Ausfall des Amerikaners Brad Ginn als Herausforderer für den 15-fachen Titelgewinner Pete Stoten aus England nach. Letzterer gewann alle Runden nach Punkten und damit den WM-Titel.
Doch egal, wie hart es im Ring zur Sache ging, auffällig war der absolut freundschaftliche Umgang der Boxer miteinander. Auch die Verletzungen hielten sich in Grenzen. Außer etwas Nasenbluten und einer kleinen Prellung hatten Ringärztin Dr. Petra Kemper aus Rietberg und die anwesenden Sanitäter nichts zu versorgen.
Fotos: RSA/Wissing