Mastholte (mad). Für Schützenkönig David Harlos ist die Regentenzeit wirklich außergewöhnlich. Was vor einem Jahr mit einem kuriosen Siegestreffer auf den in diesem Fall äußerst zähen Vogel begann, setzt sich nun mit der verlängerten Amtszeit fort, die er mit Gattin Birgit gerne antritt. Und darüber freuen sich die beiden.
Die Enttäuschung darüber, dass das Fest ausfällt, merkt man auch dem Mastholter Schützenkönigspaar an. „Es zeichnete sich ja bereits Mitte März ab. Danach haben wir alle Phasen erlebt, vom Hoffen und Bangen bis zur Gewissheit, dass es bis Ende August keine Großveranstaltungen geben wird“, sagt David Harlos. Indes sieht er die Situation nicht nur mit einem weinenden, sondern auch mit einem lachenden Auge. Schließlich verlängert sich seine Regentschaft um ein weiteres Jahr. „Und das ist auf der anderen Seite auch schön, denn mit den derzeit amtierenden Königspaaren im Rietberger Land macht es einfach nur Spaß“, sagt Harlos und berichtet von so manch fröhlicher Runde im Kreise der großen Rietberger Schützenfamilie. „Wir sind natürlich auch vom Vorstand gefragt worden, ob wir weitermachen würden. Das war für uns definitiv keine lange Überlegung“, sagt Birgit Harlos. „Wir mussten nur kurz Rücksprache mit unserem Thron halten, da pflegen wir eine offene Kommunikation“, ergänzt ihr Mann lachend. Überhaupt sieht dieses Königspaar vieles mit Humor. Das hatte insbesondere schon der Regent beim Vogelschießen unter Beweis gestellt, denn wie es die Mastholter Grünröcke miterleben durften, machte es der stolze Aar dem 47-jährigen Thronanwärter wahrlich nicht einfach. Nach dem Schuss, den in Mastholte so schnell keiner vergessen wird, hatte sich David Harlos längst umgedreht und plauderte mit seinen beiden Mitstreitern, als ein lautes
Raunen durch die große Zuschauermenge ging: „Ein riesiges Stück des Vogels fiel he-
runter, aber ein etwa Postkarten großes Stück Holz blieb an der Schraube hängen“, beschreibt Harlos die vertrackte Situation. Ab da wurde es kniffelig für die Schützen. „Ein helles Stück Holz vor dem weißen Hintergrund im Kugelfang zu treffen ist wirklich schwierig und war ein echter Nervenkampf.“ Nachdem dieser schlussendlich um 12.56 Uhr mit dem 282. Schuss ein Ende fand, konnte David Harlos endlich die Arme in die Höhe reißen. Der Abend indes wurde nochmals schweißtreibend. „Es war so heiß, dass es sogar eine Anzugerleichterung gab“, so der Regent. Umso ruhiger wird die diesjährige Schützensaison, die der RSA dennoch intensiv begleitet. „Das finden wir toll. Es wäre so schade, wenn gar nichts passiert“, sagt David Harlos auch im Hinblick auf die Jubelpaare und ist sicher, dass sich die Schützen noch was einfallen lassen werden. Die Verabschiedung folgt 2021 und bis dahin bleibt das Kleid der Königin im Schrank. Wie es aussieht? Das will die Regentin nicht verraten. Nur so viel: „Schön.“ Und so soll auch das Fest im nächsten Jahr werden, bei dem hoffentlich alle wieder unbeschwert feiern können.