Rietberg (mad). Jeder wünscht sich für die Flitterwochen sicherlich das eine oder andere ungewöhnliche Erlebnis, an das man noch lange zurückdenkt. Ein Vulkanausbruch in unmittelbarer Nähe gehört aber eher nicht auf den Wunschzettel der meisten frischgebackenen Ehepaare. Sebastian Klein und seine Frau Rosalie warer beim Vulkanausbruch auf den Philippinen dabei. Seine verbleibende Zeit vor Ort nutzte der Rietberger, um die Hilfe für die Einheimischen zu unterstützen.
Das ganze Ausmaß ist noch gar nicht absehbar, seit der Vulkan Taal am 12. Januar ausbrach und seine Umgebung mit einer großen Schicht aus Asche bedeckte. Von Mindoro aus verfolgte Sebastian Klein mit seiner Ehefrau Rosalie das Geschehen (wir berichteten exklusiv). Den beiden war sofort klar: Hier muss sehr vielen Menschen ganz schnell geholfen werden.
Von jetzt auf gleich ist alles ganz anders als zuvor
„Dabei geht es nicht nur um Unterkünfte“, sagt Sebastian Klein. Ganz dringend benötigt werden schon so einfache Dinge wie Windeln für Babys oder Decken, aber natürlich auch Nahrung. „Viele der Evakuierten sind in Camps untergebracht. Dort gibt es keine Betten, die Menschen schlafen auf dem Boden auf Pappen“, berichtet Klein von den katastrophalen Umständen vor Ort in der Region Batangas. Neben dem philippinischen Roten Kreuz kümmert sich auch das Militär um die obdachlos gewordenen Menschen, doch die Hilfsgüter reichen vorne und hinten nicht. „Ich bat einen philippinischen Bekannten, mit Einheimischen zu reden, ob sie uns ihre Lieferwagen zur Verfügung stellen würden“, sagt er. Kurzerhand rief er ein Spendenkonto ins Leben. „Von den schnell eingegangenen 700 Euro konnten wir hier richtig viel kaufen“, sagt der 34-Jährige. „Wir haben etwa zwölf Touren mit bestimmt drei Tonnen an Waren in die Evakuierungszentren gefahren und konnten damit rund 2.000 Menschen versorgen“, verdeutlicht Klein den Warenwert. „Was hier verhältnismäßig wenig Geld ist, hat in der Region eine starke Kaufkraft“, weiß er.
Mit verhältnismäßig wenig Geld kann viel getan werden
Zuvor hatte sich Sebastian Klein mit seinen rund 25 Mitstreitern bei den Hilfsorganisationen vor Ort erkundigt, woran es besonders mangelt, damit sie auch eine wirkliche Unterstützung sein können und gezielt solche Waren kaufen, die am dringendsten benötigt werden. „Das muss schon alles vernünftig organisiert sein, damit es Sinn macht.“ In manchen der Evakuierungszentren kann gekocht werden. „Woanders haben wir dann gekochten Reis und Hühnchen hingebracht, portioniert in kleine Behälter, damit die Verteilung schneller geht.“ Die Notsituation wird noch lange anhalten, weiß Klein. „Man muss sich einmal verdeutlichen, dass das ganze Land unter einer dicken, giftigen Ascheschicht begraben ist. Landwirtschaft wird auf den Flächen so schnell nicht möglich sein, die Ernte für dieses Jahr ist hinüber“, sagt er. Darüber hinaus verendet das Vieh, denn es findet nichts mehr zu fressen. „Bis sich das Land erholt, werden bestimmt zwei oder drei Jahre vergehen, so Kleins Einschätzung. Die Zustände sind einfach katastrophal.
Die schlimme Situation wird noch lange andauern
Umso schwerer fiel es Sebastian Klein, den Inselstaat dann Ende Januar verlassen zu müssen. „Die Regierung tut, was sie kann, aber es ist eben auch eine nicht alltägliche Situation. Für mich fühlt es sich so an, wie eine unerledigte Aufgabe“, sagt er und möchte über Spenden weiter helfen. Wer ihn unterstützen möchte, kann spenden. Was vor Ort geschieht, kann über Facebook verfolgt werden.
Mit Spenden helfen Sie vor Ort
Wer Sebastian Klein mit seiner Hilfsaktion auf den Philippinen unterstützen möchte, kann einen Beitrag mit einer Geldspende leisten. Der Betrag kann auf das folgende Konto überwiesen werden: http://paypal.me/pools/c/81U3ursR1w.
Um zu sehen, wofür das Geld verwendet wird, hält Sebastian Klein Interessierte auf seiner Facebookseite „Taal volcano donations and support“ auf dem Laufenden. Für Fragen steht er unter 0152/31050672 oder per Email sebastianklein1985@gmail.com zur Verfügung.