Mit Rückenwind und neuen Ideen ins Jubiläumsjahr: (v. l.) stellvertretender Brudermeister Thomas Brüggemann, Schriftführer Christian Schlingschröder, König Dieter Wallenstein, Oberst Dietmar Sasse, Jungschützenkönig Felix Schubert, Brudermeister Detlev Hanemann, Kassierer Raphael Rothfeld und Jungschützenmeister Henning Kerkstroer vom Vorstand der St.-Laurentius-Schützen. Foto: privat
Westerwiehe. 75 Jahre alt wird man nicht alle Tage. Die Westerwieher St.-Laurentius-Schützen haben deshalb schon früh mit den Vorbereitungen begonnen, damit das Jahr 2025 zu einem Meilenstein in der Vereinsgeschichte wird – ein Ereignis, an das man noch lange und gerne zurückdenkt.
Die Generalversammlung in der Festhalle Kreutzheide hat vor Kurzem die nächste Etappe auf dem Weg zu den Jubiläumsfeierlichkeiten im Sommer gebildet. Weitere wichtige Weichenstellungen wurden vorgenommen.
Brudermeister Detlev Hanemann lenkte während der Versammlung den Blick auf das Westerwieher Schützenfest, das vom 26. bis 28. Juli stattfindet und eine ganz besondere Veranstaltung werden soll: Denn es markiert zugleich den Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen der St.-Laurentius-Schützenbruderschaft Westerwiehe, die 1950 von mutigen Männern aus dem Dorf gegründet worden war und heute mehr als 700 Mitglieder zählt.
Zum Geburtstag erwarten die Grünröcke aus dem Kükendorf zahlreiche Gäste. Gemeinsam mit mindestens vier, vielleicht auch weiteren Gastvereinen wollen die Laurentiusschützen am Samstag, 26. Juli, zum Auftakt ihres Fests durchs Dorf ziehen. Oberst Dietmar Sasse und sein Stellvertreter Norbert Mertensmeier bekommen dann besonders viel zu tun, schließlich müssen sie einen riesigen Schützenzug beim Marsch durch Westerwiehe „dirigieren“.
Nicht weniger glanzvoll wird es am Schützenfestsonntag, 27. Juli, zugehen. Der Festumzug am Nachmittag besteht nicht nur aus den Mitgliedern der Westerwieher Bruderschaft sowie dem Königspaar Dieter und Eva Wallenstein samt Hofstaat, sondern auch aus den Abordnungen der übrigen sechs Schützenvereine aus dem Rietberger Land. Die begleiten ihre jeweiligen Königspaare und Throngemeinschaften zum späteren Stadtschützenkönigsschießen, das in diesem Jahr im Hühnerdorf über die Bühne geht.
Ob die Westerwieher die Würde des Stadtschützenkönigs passend zum Vereinsjubiläum ergattern können, bleibt abzuwarten. Bislang sind sie stets leer ausgegangen. Noch nie grüßte ein Westerwieher als Superregent der Stadt Rietberg. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
„Ein Jubiläumsfest der Superlative“, verspricht Brudermeister Hanemann jedenfalls schon jetzt. Wer sich bereits aufs Jubiläum einstimmen will, sollte sich ein Exemplar der neuen, 200-seitigen Vereinschronik sichern, die kürzlich in Buchform erschienen ist. Sie bietet nicht nur einen Überblick über die zurückliegenden 75 Jahre, sondern gibt auch Einblick in das aktuelle Vereinsleben sowie die einzelnen Abteilungen.
Die Schützenchronik „75 Jahre – was für eine Zeit“ ist zum Preis von 25 Euro in Wilsmanns Anziehbar erhältlich. Sie kann aber auch über Brudermeister Detlev Hanemann, 05244/1858, sowie über die anderen Vorstandsmitglieder bezogen werden.
Freuen dürfen sich die Käufer auf zahlreiche Fotos aus der Gründerzeit, aber auch aus den Jahrzehnten danach. Sämtliche Königspaare und Throngemeinschaften sind in dem Buch zu finden, zudem werden besondere Persönlichkeiten des Vereins vorgestellt: Der langjährige Festwirt Seppel Kreutzheide darf dabei ebenso wenig fehlen wie Vogelbauer Thomas Hartkamp, Überraschungskönig Stefan Steinberg oder Diözesanschützenmeister Mario Kleinemeier.
Der Dank Detlev Hanemanns galt während der Generalversammlung allen, die am Gelingen der Festschrift ihren Anteil hatten. Ganz besonders bedankte er sich bei den zahlreichen Sponsoren, „die mit ihrer finanziellen Unterstützung das Erscheinen der Schützenchronik überhaupt erst möglich gemacht haben“.
Bestens aufgestellt präsentieren sich im Jubiläumsjahr die einzelnen Abteilungen des Schützenvereins, wie in den jeweiligen Berichten deutlich wurde.
Der frisch gebackene Jungschützenmeister Henning Kerkstroer konnte von 74 aktiven Jungschützen berichten, die im zurückliegenden Jahr an 26 Veranstaltungen teilgenommen hatten. Die Durchschnittsbeteiligung habe bei 22 Personen gelegen. „Wir sind eine starke Truppe, die weiter wächst“, sagte er. Inzwischen sei die Jungschützenkompanie mit Softshell-Jacken ausgestattet, um auch bei schlechtem Wetter einheitlich auftreten zu können. Besonders hob Henning Kerkstroer die enge Freundschaft zu den Varenseller Jungschützen hervor. 250 Freundschaftssticker zum Anstecken ans weiße Schützenhemd mit den Logos beider Vereine habe man im zurückliegenden Jahr produzieren lassen. „Die waren in Windeseile ausverkauft“, erläuterte Kerkstroer.
Die Sportschützen sind ebenfalls in Topform. Vorsitzender Ingo Berenbrink informierte die Versammlung darüber, dass sich von den 116 Sportschützen 79 aktiv am Schießsport beteiligen. Durch die jüngste Erweiterung des Vereinsheims und die moderne technische Ausstattung auf dem Schießstand seien die Voraussetzungen dafür optimal, auch künftig sportliche Erfolge einfahren zu können. Von den 19 Sportschützenabteilungen des Bezirksverbands Wiedenbrück rangierten die Westerwieher auf einem guten vierten Platz. Ingo Berenbrink freute sich, dass man im vergangenen Jahr sechs zusätzliche Schießleiter gewinnen konnte.
Das jüngste „Kind“ der Bruderschaft ist die Gruppe „Brauchtum und Heimat“, die von Josef Schlüter geleitet wird. Der berichtete der Versammlung über die umfangreichen Bemühungen der Heimatfreunde zur Rettung historischer Grenzsteine. Zudem plane man das Aufstellen weiterer Text- und Bildertafeln an verschiedenen Stellen im Dorf, um Touristen und Einheimische über die Westerwieher Vergangenheit zu informieren.
Kassierer Raphael Rothfeld gab einen Überblick über die Einnahmen und Ausgaben des vergangenen Jahres. Alles in allem haben die Westerwieher Schützen solide gewirtschaftet. Der Vorstand des Gesamtvereins wurde um die Beisitzer Lennart Kulage, Christoph Kleibaumhüter und Dennis Darming erweitert.
Einen Blick zurück auf den Bezirksbruderschaftstag warf zum Abschluss Detlev Hanemann. Den hatten die Westerwieher Schützen in der Rietberger Schulzentrumsaula unter Federführung ihres zweiten Vorsitzenden Thomas Brüggemann organisiert. „Das war eine rundum gelungene Sache“, bilanzierte Hanemann.