Rietberg (rdp). Wie wollen wir Kirche sein? – Diese Fragestellung betitelt die Pastoralvereinbarung für den Pastoralen Raum Rietberg. Offiziell überreichte Dompropst Monsignore Joachim Göbel im Auftrag des Erzbischofs von Paderborn, Dr. Udo Markus Bentz, Pfarrer Andreas Zander die übersichtliche, 12-seitige Broschüre.
„Es hat dann doch länger gedauert, als wir gedacht haben. Erst kam Corona dazwischen, dann gab es nochmal Verzögerungen kurz vor Fertigstellung, weil es nochmals Verbesserungsvorschläge gab“, erklärte Pfarrer Andreas Zander im Rahmen eines Abendgottesdienstes. „Ich bin erfreut über die große Resonanz und dem Interesse“, betonte Dompropst Göbel in der vollbesetzten Klosterkirche, in der er – nach der Predigt – die offizielle Übergabe vornahm.
Die Pastoralvereinbarung beschreibt in einer grundlegenden Veränderungssituation der katholischen Kirche das Ergebnis des Such- und Planungsprozesses zur zukünftigen Handlungsweise. Dazu bilden sich in den Gemeinden Steuerungsgruppen, die von Beratern des Erzbistums begleitet werden. Über die Vorgehensweise steht in der Pastoralvereinbarung: „Wir haben uns angeschaut, was in unseren Gemeinden geschieht. Es ist beeindruckend und erfüllt uns mit Dankbarkeit. Viele Gemeindemitglieder engagieren sich und prägen das Gesicht unserer Kirche in Rietberg durch ihr aktives Mitwirken.“
„Wie wollen Sie vor Ort Kirche sein: Das ist in Rietberg anders, als in anderen Orten“, betonte Dompropst Göbel die Individualität der Gemeinden: „Ich muss Ihnen ein Kompliment für ihre Arbeit aussprechen. Sie leben als Gemeinde nun nach dem, was sie selbst erarbeitet und angedacht haben.“
Die Pastoralvereinbarung formuliert die Antwort auf die Frage „Wie wollen wir Kirche sein?“ mit dem Satz „Wir setzen uns für eine Zukunft mit einem menschlichen Gesicht ein.“ Mit welcher Haltung und Umgangskultur dieses Ziel umzusetzen sei, so Göbel, ergäbe sich aus dem Satz: Handlung speist sich aus der Haltung.
„Zukunft mit menschlichem Gesicht stärken, so dass alle bei uns ein Zuhause finden“, ist die Botschaft der Pastoralvereinbarung, die bewusst knappgehalten wurde. „Was zu lang ist, liest keiner“, hatte Vikar Christoph zu Bentheim in die Steuerungsgruppe mit eingebracht. Nun könne sich jeder einlesen, betonte Pfarrer Zander, in eine Vereinbarung, die das Handeln im Pastoralen Raum bestimmen solle. Auf diesem Weg sind Vielfalt mit Profil, Möglich machen, Visionäre Führung, Transparenz, Fehlertoleranz, Vertrauen und Dankbarkeit wichtige Stichworte.