Die Radiofreunde: Doc Esser, René Steinberg, Sven Pistor und Steffi Neu.
Rietberg (rdp). WDR2-Moderatorin Steffi Neu, die mit „Steffi und ihren Radiofreunden“ am 16. Januar (20 Uhr) in der Cultura zu Gast ist, zählt zu den bekanntesten Stimmen im Radio. 1996 begann die als Redakteurin und Moderatorin bei WDR 1Live ihre Karriere, seit 2000 moderiert sie bei WDR2 meist im Vormittagsprogramm sowie samstags die „Steffi-Neu-Show“. Im Oktober 2016 gewann sie zusammen mit Vera Laudahn den Deutschen Radiopreis für ein Interview mit Thomas Gottschalk. Außerdem ist sie Buchautorin, tourt mit dem „Kneipenquiz“ und gehört zum Moderatoren-Quartett des erfolgreichen WDR2-Weihnachtswunder.
Vor dem Auftritt in Rietberg mit ihren Radiofreunden Doc Esser, René Steinberg und Sven Pistor stand sie RSA-Redakteur Ronald Pfaff für ein kurzes Interview zur Verfügung.
RSA: Liebe Steffi Neu wie fühlt sich die Rückkehr nach der kleinen Winterpause in ostwestfälisch Gefilde an? Denn vor wenigen Wochen gab es nur wenige Kilometer von Rietberg entfernt – also in Paderborn – das fantastische WDR2-Weihnachtswunder mit einer Rekordspendensumme für den guten Zweck. Immer noch berührt?
Steffi Neu: Diese Gefühle sind kaum in Worte zu fassen. Es war eine so besondere, intensive Zeit, die mich und uns alle hoffentlich noch lange im Herzen begleitet wird. Die Region, die Menschen, die Bodenständigkeit, Aufrichtigkeit, diese Nahbarkeit und Originalität der Ideen: Paderborn war der Hammer. Und wenn ich auf der Autobahn die Beschilderung „Paderborn“ sehe, dann pumpert das Herz und die Seele freut sich.
RSA: Auf was darf sich das Publikum in Rietberg freuen, wenn es die Radiostimmen live zu Gesicht bekommt?
Steffi: Wir vier verstehen uns erstmal privat sehr gut. Das ist die Grundvoraussetzung, warum wir das überhaupt machen. Jeder Abend ist anders, wir wissen vorher nur grob, was passieren wird. Wir reden über Dinge der Zeit, über Erfahrungen, Erlebnisse, es wird unglaublich viel gelacht. Wir singen, wir spielen, wir machen Schabernak. Das machen wir bei WDR2 auch, diesmal haben wir ganz viel Zeit dafür.
RSA: Was sind denn so die beliebtesten Themen im „off-air“ – also wenn die Mikrofone während der Sendung aus sind? Wieviel Leute stehen im Studio überhaupt für den Zwischendurch-Austausch zur Verfügung?
Steffi: Wir fragen uns natürlich gegenseitig, wie es ist. Und dann erzählen wir uns meist in Kürze, ob die Kinder in der Ausbildung klar kommen, wie es den Eltern geht, ob der Hund wieder gesund ist, wir erzählen uns von Plänen und Ideen, von Dingen, die uns passiert sind. Halt das, was Freunde sich erzählen, wenn sie sich länger nicht gesehen haben. Und so ist das ja bei uns. Wir sehen uns nicht oft, meistens treffe ich Sven samstags, weil seine Sendung nach meiner anfämgt. Doc Esser spreche ich immer freitags, weil wir dann sein Podcast-Interview machen und René gehört zum Glück zu meinem „Steffis-Kneipenquiz“-Trupp, aber da ist grad Winterpause, darum habe ich ihn seit Dezember auch nicht mehr gesehen. Zuletzt waren wir alle vier aber im Glashaus beim WDR2-Weihnachtswunder in Paderborn.
RSA: Mit welchem Deiner Radiofreunde würdest du gern mal den Arbeitsplatz tauschen? Fitness-Tipps geben? Politische Promis imitieren? Vielleicht sogar mal eine Live-Reportage aus dem Fußball-Stadion?
Steffi: Ehrlich gesagt, mit keinem. Die Verantwortung, die Doc Esser als Arzt trägt, wäre mir zu schwer. Die Schnelligkeit beim Fußball, da immer alles auf dem Schirm zu haben, das würde bei mir durcheinander gehen. Und Menschen hauptberuflich zu unterhalten, sie zum Lachen zu bringen, auch das wäre für mich ein Druck, der mich vermutlich ernst werden ließe. Insofern: Jeder von uns hat eine oder mehrere Gaben, die schmeißen wir bei „Steffi und ihre Radiofreunde“ in einen Topf, und raus kommt eine wunderbare Mischung aus Vielem.
RSA: Was macht für Dich die Stärke des Mediums Radio aus?
Steffi: Wir sind die schnellsten. Wir haben die Nähe, die Verbundenheit, wir können Emotionen vermitteln und setzen dabei auf das Wort. Das ist für mich das Schönste. Wir beim Radio brauchen kein Auge, um zu wirken. Wir brauchen das Ohr, das Herz und den Verstand. Für mich ist Radio eine Lebensleidenschaft, die nie nachlässt.
RSA: Zuguterletzt: Rietberg ist eine ostwestfälische Karnevalshochburg. Kommt bei der Ehrenvorsitzenden der Karnevalsgesellschaft Queekespiere im Programm auch die Vorfreude auf Karneval durch?
Steffi: Bei der Frage zucke ich schon zusammen, weil ich meine Büttenrede weiter schreiben muss. Ich bin Karnevalistin durch und durch, war 20 Jahre lang Vorsitzende unseres Karnevalsvereins im Dorf und bin noch länger in der Bütt. Ich freue mich sehr auf die Session, aber wenn man eine Aufgabe hat in dem ganzen Gewusel, ist es auch mit Stress verbunden. Also reiner Karnevalskonsument war ich noch nie. Und am Wochenende trifft sich bei uns im Keller der Elfferrat zur jährlichen Weinprobe, mein Mann ist da aktiv. Unsere Tochter ist auch in der Bütt, wir sind alle irgendwie „betroffen“ im positivsten Sinne.