Rietberg (sst). Passend zum Finale der Europameisterschaft drehte sich auch in der Cultura alles um das runde Leder. Die Kulturveranstaltungsreihe „Wege durch das Land“ machte mit ihrem Programm ihren letzten Halt im Rundtheater an der Ems. Den Anfang vor rund 500 Gästen machte Frank Gosen, der als Kind des Ruhrgebiets über seine Fußball-Sozialisation sprach. Sehr lebhaft war sein anschließender Auszug aus seinem Buch „Spiel ab!“. Dort beschreibt er seine spezielle Zeit als Bochumer Jugendtrainer mit vielen Anekdoten aus dem Kabinenleben der pubertären Nachwuchskicker ebenso lebhaft, wie die Rivalität zwischen den Revierclubs.
Im zweiten Part entführte Musikwissenschaftler Joachim Thalmann die Gäste humorvoll in die Geschichte der populären Stadionlieder. Von den Anfängen mit „You´ll never walk alone“ in den 60ern bis zum vermeintlich stumpfen „Schalala“ geht er dem Innenleben der Kurvengesänge auf den Grund. Darin entdeckte er immer wieder die ein oder andere lyrische Perle, die er dem amüsierten Publikum vorspielte.
Nach einer über halbstündigen Pause inklusive Signierstunde, kam mit Ewald Lienen der Star des Abends auf die Bühne. Im Gespräch erzählte er dem lauschenden Publikum, den Ursprung seiner Fußballbegeisterung und dessen Umwandlung in seinen langjährigen Job als Trainer sowie die Veränderungen im Fußball.
Zum Abschluss sorgten die Musiker von Sing dela Sing dafür, dass sich niemand auf den Plätzen hielt. Zu aktuellen Popsongs und vergessenen Fangesängen wurde die Cultura in ein kleines Stadion verwandelt. Foto: RSA/Steinberg