Druffel (dg). Beliebt, begehrt – ein Treffpunkt für Tausende seit Dekaden. Die St.-Johannes-Schützen beginnen professionell mit viel Herzblut den jährlichen Festreigen in der Heimatstadt, zu dessen Finale das Bundesfest 2024 im September Rietbergs Schützenwesen ehrt. Das Abholen des begehrten Holzadlers, der große Zapfenstreich, ein schwungvoller Festball – damit begann am Pfingstsamstag ein dreitägiges, buntes Programm auf dem Festplatz in der Druffeler Dorfmitte. Bis zum Montagmittag regierte beim Hochfest der Grünröcke noch ihr dynamisches Königspaar Klaus und Sonja Schnieder mit seinem feierfreudigen Throngefolge.
Pfingstsonntag zählt noch einmal zu den Höhepunkten im Regierungsjahr. Ehre wem Ehre gebührt. Getreu dem Grundsatz versammeln sich St.-Johannes-Schützenbrüder, Repräsentanten von Gastvereinen, Musikzüge und vor allem Druffels Dorfbewohner nachmittags auf der Festwiese. Huldigung der Amtierenden bei strahlend blauem Himmel ist geplant. Doch schweres Wetter mit starken Regengüssen kurz vor der Großen Parade zwang zum Ortswechsel. Nicht weniger Ehre gab es dann im repräsentativen, trockenen Schützenzelt. Stimmung super.
Hohe Auszeichnungen für verdiente Schützen
Ein wie immer strahlendes Königspaar samt Throngesellschaft lauschte den ehrenden Worten des stellv. Bezirksbrudermeisters Stefan Wellerdiek. Drei verdienten Schützenbrüdern widmete er jeweils eine umfangreiche Laudatio und zeichnete sie, begleitet von starkem Beifall, mit bedeutenden Orden aus. Oberfeldwebel Jürgen Rusche trug danach das Silberne Verdienstkreuz. Major Ralf Kleibaumhüter sowie Hauptmann Manfred Knaup empfingen den Hohen Bruderschaftsorden. Sie alle sind seit vielen Jahren Aktivposten im Druffeler Schützenverein und haben ihre Ehrung mehr als verdient. 17.15 Uhr, der Platz war wieder begehbar, schritten die Jungschützen erwartungsfroh zur Vogelstange. Ein zähes Ringen um die neue Königswürde, entschied mit dem 249. Schuss der 19-jährige Luca Feldmann hocherfreut für sich. Es war der erste Versuch, des Druffeler Landschaftsgärtners, den seltenen Titel treffsicher zu erkämpfen. Zu seiner sympathischen Jungschützenkönigin, wählte Luca seine 18-jährige Freundin Laura Harkötter aus Westerwiehe. Das Herz der jungen Regentin hatte er schon vor einem Jahr erobert. Insignien des Jungvogels holten sich Thomas Adrian (Krone), Ben Himmeldirk (Apfel) und Fabian Hörstmeier (Zepter).
„Wir haben einen neuen Schützenkönig“, schallte es am Pfingstmontag Mittag hocherfreut über den Festplatz. Ulrich Wittreck hatte mit dem 278 Schuss, den launischen Vogel um 13.33 von der Stange geholt. Dieser hatte sich zwar noch mehrfach gegen den Uhrzeigersinn gedreht, bis sein Rumpf kopfüber an der Schraube hing. Ein gezielter Schuss des erfahrenen Jägers führte zum Erfolg.
Ulrich und Anita Wittreck neues Königspaar
Riesenjubel in der Bevölkerung, die zu Tausenden gekommen war, um traditionell in Druffel die Schützensaison zu eröffnen. Spontane Glückwünsche und freudige Umarmungen noch unter der Vogelstange, besonders herzlich von Ehefrau Anita, die als neue Königin mit ihrem Mann Ulrich regiert. Spannend und sehr unterhaltsam erlebten die Besucher den Schieß-Wettbewerb, auch Dank einer schlagfertigen, humorvollen Moderation von Stephan Schulze. Nachdem Insignien und rechter Flügel gefallen waren, legten die Grünröcke eine Erholungspause ein. Gelegenheit für den neuen Festwirt Daniel Vogt mit Zielwasser-Salven Treffsicherheit zu fördern. Klappte gut, der weiße Holzadler verlor nach und nach an Substanz, auch durch die mutigen Schüsse der Mitstreiter, von denen Antonius Beermann bis zum Schluss mitkämpfte. Auf Schultern der Schützenkameraden, unter Klängen zünftiger Marschmusik vom Westerwieher Musikverein, marschierte die Festgemeinde zur stimmungsvollen Inthronisation ins Zelt. Am späten Nachmittag versammelten sich die St.-Johannes-Schützen auf dem landwirtschaftlichen Hof der neuen Regenten, unweit vom Festplatz. Von dort ging es zurück zur großen Parade und einem grandiosen Festabend mit Gastvereinen. Ein mehr als gelungener Start in ein neues Schützenfestjahr in Rietberg. Sechs Ortsteile feiern ab jetzt im 14-tägigen Rhythmus ihre Feste, bis sich alle final auf das große Bundesschützenfest von 13. – 15. September in Rietberg freuen.