Rietberg (dg). Sie kämpfen seit Monaten um die Standortfrage Rottwiese für den geplanten großen Wertstoffhof (45.000qm) von Kathöfer. Dabei geht es nicht darum die unternehmerischen Ziele zu verhindern, wohl aber den Standort. Per Zufall haben rund 600 besorgte Anwohner in den Wohngebieten Rottwiese und Pulverdamm von dem Projekt in sozialen Netzen erfahren und wurden aktiv gegen den heimlich geplanten Standort.
Erstaunt und teilweise entsetzt sind sie darüber, seitens Rat und Verwaltung nicht informiert worden zu sein. Ihr massiver Protest darüber führte zu einer Info-Veranstaltung seitens der Stadt am 2. August im Bibeldorf. Erhoffte Antworten auf brennende Fragen wurden kaum oder gar nicht gegeben. Daraufhin organisierten sie ihren Widerstand in der Interessengemeinschaft (IG) Rottwiese. Ein Führungsteam leitet die Aktivitäten.
Bürgermeister lässt grundlos Besprechung absagen
Vereinbarte Gespräche mit allen Ratsfraktionen sollten eine politische Stimmungslage erkennbar machen, vor allem aber die Ängste um dauerhafte Belastungen wie Lärm, Staub, Gerüche, Brandgefahr, Schadstoffe im nahen Wohngebiet und neuem Kindergarten verdeutlichen. Der RSA berichtete bisher mehrfach ausführlich darüber.
Mit Roman Deppenkemper aus Hamm hat ein Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht die Interessen der IG übernommen. Für sie wollte er anhand einiger Sachfragen von der Verwaltung wissen, unter welchen Bedingungen das Grundstück für Kathöfer ausgewählt und angeboten wurde. Wunsch war bis zum 8.11.23 Antworten zu erhalten. Zum 17. November war ein Gesprächstermin mit Sunder vereinbart. Zunächst baten die Experten im Rathaus um mehr Zeit, um zu antworten, bis dann am Montag, 13. November Sunders Vorzimmer in der Anwaltskanzlei den Gesprächstermin stillos absagte und mitteilt, die Sache ihrerseits einem Anwalt übergeben zu haben. „Das ist eine Offenbarung“, sagt Deppenkemper „wenn rechtmäßig gehandelt wurde, kann die Fachabteilung schnell und sachlich antworten.
Verhalten im Rathaus gleicht einer Offenbahrung
Ein externer Rechtsbeistand lässt vermuten, dass etwas falsch gelaufen sein mag. Bei diesem Planungsprozess kann man als Außenstehender nur mit dem Kopf schütteln. Was fehlt ist auch ein kritischer Stadtrat“, äußert sich der IG-Anwalt sichtlich erstaunt. Jetzt bleibt abzuwarten, wann die enttäuschte IG Rottwiese Antworten erhält. Sie hoffen, dass der Bürgermeister-Rückzieher keine Verzögerungstaktik ist.