Rietberg (hds). Sister Act… das war doch der Film mit Whoopi Goldberg! Schon etliche Male gesehen und sich an der quirligen Frau erfreut, die das bidere Klosterleben der Nonnen erstmal so richtig aufmischte. Doch so wie die Jugend-Musical-Bühne Rietberg die Filmvorlage inszeniert hat, hat man diese Geschichte sicherlich noch nicht gesehen.
Denn mit den Kostümen und einem großartigen Bühnenbild – hier sticht besonders der Kircheninnenraum mit den bunten Fenstern hervor – haben das Team und die Darsteller um Paul-Leo Leenen wieder einmal für ein großartiges Weihnachtsmusical gesorgt.
Die Geschichte um die Sängerin Deloris van Chartier, um die sich die gut zweistündige Aufführung in der Cultura dreht, ist sicher bekannt. Deloris, gespielt von Emilie Grabke und Janina Meiners, fühlt sich in den Bars und im Nachtleben wohl. Hier wird sie Zeuge eines Verbrechens und kommt durch den Einsatz von Gesetzeshüter Eddie Souther (Johannes Hamm) in ein Schutzprogramm. Doch wo nur diese schrille Zeugin verstecken? Wo würden sie die Ganoven nicht suchen? Da bietet sich das Kloster an mit seinem geregelten Tagesablauf. Diese Tradition bringt die Sängerin natürlich ordentlich ins Wanken. Und Mutter Oberin (Anna Rautenberg) hat alle Mühe, die ansteckende Vitalität von Deloris von den anderen Kloster-Bewohnerinnen fern zu halten. Doch als es um den Gesang geht, kann Deloris nicht an sich halten und steckt alle an mit ihrer Begeisterung. So auch Monsignore O`Hara (Moritz Burghardt), der mit den Spenden bei den nun gut besuchten Gottesdiensten die drohende Schließung des Klosters abwenden kann.
Natürlich hat das Stück am Ende einen glücklichen Ausgang: So werden die Bösewichte überführt. Doch anders als im Film arbeitet Deloris van Chartier nachher nicht wieder in einer Bar, sondern leitet weiterhin den Nonnenchor, der ihr ans Herz gewachsen ist.
Eine großartige Inszenierung, mit der sich die JMB einmal mehr selbst übertroffen hat.