Neubau wächst in die Höhe – die Kosten dafür auch

Das neue Gymnasium wird der Stadt Rietberg höhere Ausgaben bescheren, als ursprünglich geplant

Der Bau des Gymnasiums schreitet stetig voran. Die Kosten sind jedoch deutlich gestiegen. Foto: RSA/Addicks

Der Bau des Gymnasiums schreitet stetig voran. Die Kosten sind jedoch deutlich gestiegen. Foto: RSA/Addicks

 

Rietberg (mad). Es war beinahe abzusehen und eigentlich weiß es auch jeder: Bei nahezu keinem Bauprojekt bleibt es bei der zuvor errechneten Summe. Auch der Neubau des Rietberger Gymnasiums reiht sich ein in die Riege der Betonklötze, deren Preisschild am Ende höher hängt als zuvor berechnet. Ursprünglich war von 29,8 Millionen Euro die Rede. Doch diese Rechnung wird nicht mehr aufgehen, denn die Baukosten steigen stärker als erwartet. 

Erste Prognosen im Jahr 2018 hatten für den Neubau des Gymnasiums Nepomucenum (GNR) eine Summe von 29,8 Millionen Euro zugrunde gelegt. Natürlich waren sich die Politiker im Stadtrat darüber im Klaren, dass die jährliche Baukostensteigerung, die mit 1,9 Prozent berücksichtigt wurde, mit einzurechnen ist. „Inzwischen steigen die Kosten aber deutlich stärker“, heißt es aus

dem Rietberger Verwaltungsgebäude. 5,7 Prozent schlagen da mittlerweile zu Buche und damit ein großes Loch in so manchen Finanzierungsplan. Die gestiegenen Baukosten sind in erster Linie auf teurere Baumaterialien zurückzuführen sowie den Einsatz von Fremdfirmen. Somit erhöhen sich die Kosten für das Gymnasium auf etwa 34,9 Millionen Euro. „Ob diese geschätzte Summe erreicht, oder unter- oder überschritten wird, lässt sich aktuell nur schwer vorhersagen“, so die Rietberger Pressestelle. Momentan, gut ein Jahr nach Baubeginn, ist der Kostenrahmen um 35.000 Euro überschritten. „Dies ist auf Mehrkosten durch eine Schadstoffentsorgung beim Bodenaushub zurückzuführen“, heißt es von dort weiter. Denn beim Aushub waren Schadstoffe gefunden worden, mit denen niemand gerechnet hatte. Bis zum Sommer 2024 soll der Neubau des Gymnasiums fertig sein, so dass die Schüler in der zweiten Jahreshälfte bereits dort unterrichtet werden können. „Diesen Termin werden wir nach jetzigem Stand auch halten können“, ist sich die Stadtverwaltung sicher. 

Der Neubau des Gymnasiums entsteht in Form eines Z. Und so wie der Buchstabe Z aus drei Linien besteht, wird auch das Gymnasium parallel in drei Abschnitten gebaut: Bauabschnitt 1 entsteht dicht am und parallel zum Torfweg, Bauabschnitt 2 verläuft entlang des Busbahnhofes, Bauabschnitt 3 führt den Neubau fort bis kurz vor der Cultura. Im 1. Bauabschnitt ist das Erdgeschoss fertiggestellt. Dort werden jetzt die ersten Wände für das zweite Geschoss errichtet. Im 2. Bauabschnitt wird in diesem Monat die Decke des Erdgeschosses eingebaut, während im 3. Bauabschnitt das Gießen der Sohle vorbereitet wird.

Doch nach dem Neubau ist vor der Sanierung – und zwar ist dann die Richard-von-Weizsäcker-Gesamtschule dran. Denn wenn das neue Gymnasium steht, wird im Rietberger Schulzentrum das nächste große Projekt angepackt: Die Gesamtschule soll umfassend saniert und erweitert werden. Für das gesamte Vorhaben am Schulcampus schwirrt eine Summe von mehr als 50 Millionen Euro durch den Raum.