Rietberg (dg). Pop, Rock, Blues, Beat, vertraute musikalische Stilarten, in ihrer individuell gespielten Art, mischten sich harmonisch mit der illuminierten, üppigen Parkanlage am Kloster. Kulturig präsentierte in seiner Veranstaltungsreihe „ Kultur im Klostergarten“, drei exzellente Musikabende.
Ihr Blick ging am Donnerstag, 19. August zunächst ständig gen Himmel und auf aktuelle Wetterprognosen. Mutig hatten sich Rietbergs Kulturigmacher, titelgerecht für die Freiluftvariante entschieden. Daumen hoch, denn trocken war es als Steve Baker & the LiveWires um 20 Uhr den musikalischen Reigen eröffneten. Mit „I was born in 1953“, einer spannungsgeladenen Eigenkomposition im Boogie Woogie Sound, überreichte Steve Baker seine künstlerische Visitenkarte. In London geboren und aufgewachsen hielt ihn sein Lehrer für völlig untalentiert in Sachen Musik. „Dann habe ich mir eine Mundharmonika gekauft“, sagt Steve heute fast noch ein bisschen trotzig. Der Beginn einer internationalen Karriere. Er gilt als einer der Besten auf diesem Instrument. Zahlreiche LP- und Filmmusikproduktionen hat Baker national sowie international mit seiner Mundharmonika begleitet. Ein großer Name auf einer kleinen Bühne in Rietberg. Ein gelungener Auftakt für Kulturig.
Mit Marty Hall, einem kanadischen Gitarristen und Songwriter, verlieh ein Solokünstler dem folgenden Abend seine besondere Note. Als Ästhet, der den Blues zur Kunstform entwickelt hat, wird er oft beschrieben. Zu Recht, denn seine Interpretationen, sein sanftes, sensibles Gitarrenspiel fesseln sein internationales Publikum oft schon bei den ersten Tönen. Marty Halls voluminöse Klangbilder, die er dem Saiteninstrument entlockt, verschmelzen mit seinem Gesang zu einem musikalischen Kunstwerk. Wärme und Leidenschaft strahlen von der Bühne, wenn er in sich versunken musiziert. Eine wohlige Atmosphäre legte sich über Park und Publikum. Großartig!
Bilderbuchwetter am Sonntagabend.
Wärmende Sonnenstrahlen durchfluten den Klostergarten, als um 18 Uhr „Quintense“ die Bühne betritt. Ein junges fröhliches A-Cappella-Ensemble, welches sein Publikum spontan eroberte. Exzellente Stimmen, abwechslungsreiche Arrangements der Jazz- und Popmusik und spürbare Lust und Leidenschaft in ihrer Art zu singen, zeichnen die Band aus. Erleichtert und glücklich sprachen sie vom ersten Konzert nach der Pandemie, welches der Himmel dann symbolisch „segnete“. Ein Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen ergoss sich über die Veranstaltung. Doch nach der Wetterunterbrechung sangen sie ihr Programm bis zum Finale. Alles möglich, wenn Musik begeistert. Fazit: „Kultur im Klostergarten“ so geht’s und hoffentlich weiter. Kompliment an Kulturig!