Sudhagen. Angrenzend an Rietberger Gebiet, am Boker Kanal, findet man verdächtige Spuren. Auf den ersten Blick sind die unverwechselbaren Anzeichen eines Biber und dessen Aktivität für einen normalen Sonntagsausflügler schnell zu übersehen. Doch mit einem geschulten Blick und Wissen über die Tierwelt wird dem Naturfreund schnell bewusst, dass es sich hier um einen Biber handeln muss, der seine typischen Spuren hinterlassen hat. Unterschieden wird das zweitgrößte Nagetier in den Europäischen sowie den Kanadischen Biber. Der Biber in unseren heimischen Gefilden steht unter Naturschutz und darf nicht im Gegensatz zu manch seiner Kanadischen Artgenossen gejagt werden.
„Das Erscheinen des Bibers
und dessen Aktivität in unserem Umfeld zeigt eigentlich wenig Konfliktpunkte“, berichtet Hendrik Guder von der Biologischen Station Kreis Paderborn/Senne auf Anfrage des RSA. „Eingewandert sind einige Exemplare von Hamm in Westfalen und weiter über die Lippe kommend bis in die Gewässer und Kanäle in unseren Breitengraden“, weiß Hendrik Guder, der weiter prognostiziert: „Bei Vorfinden eines idealen Lebensraums wird es sicher noch zu weiteren flächendeckenden Besiedlungen des Bibers in unseren Kreisen kommen“.
Typisch für die Aktivitäten des Großnagers ist seine Burg aus Holz und Ästen, die bekannte Biberburg sowie das Aufstauen eines fließenden Gewässers. „Da könnten Probleme auftreten bei Hochwasser, wenn ein schnelles Abfließen nicht mehr gegeben ist“, sagt Guder, der in dieser Angelegenheit jedoch Entwarnung geben kann: „Von dieser Situation sind wir hier aber noch sehr weit entfernt. Und wenn am Uferbewuchs einige kleinere Bäume angenagt und verbaut werden, so sind diese Schäden immer noch gering im Gegensatz zu den Sturmschäden über das Jahr hinweg“. Eigentlich kann man sich ja auch über den tierischen Besuch freuen.