Rietberg (dg). Ihre historische Bedeutung für Rietberg ist bekannt und anerkannt. Doch seit Jahren leidet das barocke Kleinod unter baulichem Verfall. Schon 2019 lag ein Sanierungskonzept im Rathaus vor. 1,15 Millionen Euro waren als Gesamtkosten kalkuliert. 50 Prozent davon sollten aus Städtebau-Fördermittel kommen.
Beantragte Fördermittel wurden jedoch 2020 versagt, eine dringend notwendige Sanierung ruhte. Kritische Stimmen fragten nach Aufwand und Nutzen. Alle Mitglieder des Fachausschusses sind sich der Notwendigkeit schnellen Handelns zur Sanierung der Kapelle bewusst, und votierten bis auf eine Enthaltung dafür. Der RSA bat die Verwaltung um einen Termin vor Ort. Mit Experten aus dem Rathaus und Einblick ins Sanierungskonzept wurde massiv deutlich, in welch schlechtem Zustand sich die Johanneskapelle befindet. Fotos dokumentieren beispielhaft die weit fortgeschrittenen, gravierenden Schäden. „Wir gehen davon aus, dass das Dach und auch die Traufenbohlen komplett erneuert werden müssen“, sagt Michael Kaune vom Bauamt der Stadt Rietberg. Jedoch könnte es problematisch werden, überhaupt einen Handwerker zu finden, der ein solches Schieferdach legen kann. Denn die konvexen und konkaven Dachverläufe stellen auch einen Fachmann vor eine große Herausforderung. Der Bauausschuss hatte nun zumindest zugestimmt, erste schützende Maßnahmen auf den Weg zu bringen.