Druffel (mad). Man fragt sich eigentlich schon gar nicht mehr, warum manche Personen anderer Leute Eigentum mit so viel Zerstörungswut kaputtmachen. Weil man überhaupt keine Lust hat, sich auf so ein dämliches Niveau herunterzudenken. Erneut ist das Wegekreuz der Familie Steinlage in Druffel zum Ziel vermutlich gelangweilter Jugendlicher geworden, nachdem es bereits vor zwei Jahren schon einmal schwer beschädigt und repariert werden musste.
„Ärgerlich. Höchst ärgerlich“, kommentiert Konrad Steinlage senior. Den Zustand des Wegekreuzes, das er 2006 selber gebaut und an einem öffentlichen Weg seines Hofgeländes mit einer Bank aufgestellt hat. Umso ärgerlicher ist der Umstand, als dass er die Jesusfigur erst vor etwa eineinhalb Jahren nach einer ähnlichen Tat reparieren musste. Dieses Mal jedoch haben die Randalierer ganze Arbeit geleistet, denn die aus Kunstharz gegossene Figur wurde komplett zerstört. Außerdem wurde auch das Kreuz schwer beschädigt. „Diese heftigen Kerben bekommt man nicht mit einem Taschenmesser in das massive Eichenholz“, sagt Konrad Steinlage. Auch sein Sohn, Konrad Steinlage junior ist sich sicher: „Da ist mit einer Axt oder einer Machete zu Werke gegangen worden“, so der 38-Jährige.
Während die abgeschlagenen Teile der Figur verschwunden sind, haben die Täter, die sich anscheinend in feucht-fröhlicher Runde am Kreuz zusammengefunden hatten, ihren ganzen Müll liegen gelassen. Bier- und Schnapsflaschen, Pappbecher und weiterer Unrat lagen an dem idyllisch gelegenen Sitzplatz verstreut. Und ein Rucksack blieb liegen. Auf das von Steinlages in einer Facebook-Gruppe gepostete Foto mit dem Angebot, „die Sache ohne Polizei zu regeln“, kam denn auch tatsächlich eine Reaktion des vermeintlichen Rucksack-Eigentümers. Er habe die Anzeige gesehen und habe da so „eine kleine üble Befürchtung“, antwortet ein Jugendlicher über das soziale Netzwerk. Der Junge nahm an, dass sich in dem Rucksack, den er angeblich seinem Bruder geliehen hatte, sein Ausweis befände. Zu einem Treffen kam es jedoch bislang nicht und Steinlages werden wohl auf dem Schaden – erneut – sitzen bleiben.
Ob sie ihr Kreuz noch einmal reparieren, wissen sie noch nicht. „Langsam hat man keine Lust mehr“, so der Senior. „Die Bank ist vielen Spaziergängern und Radfahrern immer ein willkommener Rastplatz. Sie verweilen dort eine Weile und genießen die Aussicht. Das freut uns“, sagt er. Dass die Christusfigur an der Andachtsstelle, die dort bereits seit 1920 steht, immer wieder Ziel von Zerstörung sei, mache nachdenklich. Vormals stand an dieser Stelle ein Heiligenhäuschen, ebenfalls errichtet von der Familie Steinlage. Nachdem dieses – ebenfalls von Randalierern – zerstört wurde, baute Konrad Steinlage senior im Jahr 2010 das Holzkreuz mit der Christusfigur und errichtete ein kleines Heiligenhäuschen gegenüber der Hofeinfahrt. Den jetzt entstandenen Schaden schätzt Konrad Steinlage junior auf rund 2.000 Euro. War vor eineinhalb Jahren noch die Reparatur der Jesusfigur möglich, wird dieses Mal eine ganz neue angeschafft werden müssen. Zusätzlich müsste das Holzkreuz repariert werden.