Neuenkirchen (hds). Da wundert sich so mancher Besucher, wer da so textsicher und mit kräftiger Stimme im Empfangsbereich des Haus St. Margareta die alten Volkslieder singt. Als Neuenkirchener braucht man da nicht lange zu überlegen oder gar nachzufragen, denn die gewandte Stimmeskünstlerin ist natürlich Maria Peitz.
Einen besonderen Anlass zum Singen und natürlich zum Gratulieren gab es für Maria Peitz zu ihren 108. Geburtstag. Leider musste sich auch dieser besondere Tag für „Spechts Mia“, wie sie jeder in Neuenkirchen kennt, den noch geltenden Corona-Bestimmungen beugen. Gerne hätten etliche Freunde, Mitbewohner des Altenheims sowie Repräsentanten aus Vereinen und der Gemeinde ihre Gratulation persönlich übermittelt. Jedoch lies Maria Peitz zu ihrem Ehrentag wissen: „Da ist alles gut verlaufen, natürlich mit einer Torte und Kaffee“, so die Seniorin.
Aus ihrer Kindheit und ihrer Geburt im Jahr 1913 wusste die Seniorin noch einiges zu berichten. „Ich war eigentlich gar nicht von meinen Eltern geplant. Die hatten nämlich die ganzen Kindersachen von meinen älteren Geschwistern schon weitergereicht. Doch nun, wo ich schon mal da war, wurde ich schnell das von allen liebste und am meisten umsorgte Familienmitglied“, erinnert sich Maria Peitz.
Dass die rüstige Neuenkirchenerin nichts an Energie verloren hat, bestätigte auch Peter Fischbach, Leiter des Sozialen Dienstes im Haus St. Margareta. „Zu ihrem 101. Geburtstag war sie hier im Hause sogar unsere Karnevalsprinzessin“, berichtet Fischbach. „Maria ist wie ein lebendes Geschichtsbuch aus Neuenkirchen. In alten Filmen und auf verblassten Fotos bereitet es ihr keine Mühe, die Personen zu erkennen und zu beschreiben. Kleine Geschichten und Anekdoten dazu hat sie natürlich immer parat“, weiß Fischbach.
Herzliche Glückwünsche zum Wiegenfest in Form großer Urkunden kamen auch von der Stadt Rietberg, dem Kreis Gütersloh und der Pfarrgemeinde Neuenkirchen. Und wie sollte man es bei Maria Peitz auch anders kennen, wurden die Glückwunschtexte darin ohne Brille und für jedermann gut hörbar mal eben von der Jubilarin vorgelesen.
Einen würdevollen Platz für die Urkunden hat sich Maria Peitz schon ausgesucht: „Die werden schön eingerahmt und kommen in meinem Zimmer an die Wand“, so die Neuenkirchnerin, die tagsüber gerne im Eingangsbereich des Haus St. Margareta die Besucher mit einem Lächeln oder einem lieben Wort begrüßt.