Mastholte. Wenn man an Fußballromantik wie in früheren Zeiten denkt, wird man zwangsläufig nicht am Platz an der Stukemeyerstraße vorbeikommen. Ein etwas zu kleiner Platz, der in seiner vollen Breite mittlerweile von einem Fußgängerweg durch-
trennt wurde. Dazu leicht angerostete Flutlichtmasten, die in dichtem Gebüsch stehen, sowie Tore, die am Rand in ungemähtem Gras stehen. Reinhard Walter, ehemaliger Fußball-Geschäftsführer von RW Mastholte, kümmert sich heute noch um den Kult-Platz: „Wir haben eine klare Aufgabenteilung: Die Stadt kümmert sich um die Spielfläche und ich pflege das Drumherum mit meinem Mini-Mähertraktor“, erklärt er. Der Platz entstand vor etwa 40 Jahren, als Rot-Weiß eine zweite Trainingsfläche benötigte. Die Stadt installierte auf der Rasenfläche an der Stukemeyerstraße kurzfristig eine Flutlichtanlage und so konnte auf dem Platz gekickt und trainiert werden. Das Problem: Er erfüllt weder in Breite noch Länge die Anforderungen, um hier ein offizielles Spiel ausrichten zu können. „Der Platz wirkt von außen erst mal recht groß, aber da fehlen wirklich ein paar Meter. Deswegen wurde hier stets nur trainiert“, weiß Walter. Über die Jahre ist der Betrieb auf „Stuke“ allerdings merklich weniger geworden – aus einem Grund, mit dem viele Sportvereine deutschlandweit seit einigen Jahren zu kämpfen haben: „Aktuell trainieren nur noch die alten Herren hier. Für die immer weniger gewordenen Jugendmannschaften reicht der Hauptplatz an der Brandstraße aus. Zudem werden immer mehr Spielgemeinschaften in der Jugend geschlossen.“ Aktuell geht bei Walter deshalb auch die Sorge um, dass die Stadt den Platz schließen und in Baufläche umwandeln könnte. Kurzfristig ist die Zukunft des Kult-Platzes allerdings gesichert, sodass nach jedem Kick die Tore wieder ins Gebüsch gerollt werden. „Wenn wir die Tore stehen lassen würden, würde der Rasen zu einem Bolzplatz verkommen“, fürchtet Reinhard Walter.
„Stuke“ ist ein Stück Fußballnostalgie
Auf dem zu kurzen Platz wurde noch nie ein offizielles Spiel angepfiffen