„Männer werden sieben, danach wachsen sie nur noch“

Einmal anders: Cultura Comedy Club nicht im Rundtheater, sondern open air in der Volksbankarena

 

Rietberg (mad). Eine lange Zeit des kulturellen Darbens liegt hinter den  Rietbergern – und den Künstlern. Umso mehr freute sich der Gastgeber des Abends, Ingo Oschmann, in seinem Cultura Comedy Club endlich wieder mitwirkende Gäste und vor allem aber auch ein Publikum begrüßen zu können, dem er in die Augen schauen konnte. 

Besser hätte man sich das Wetter nicht wünschen können für die open air-Veranstaltung, die aufgrund der Corona-Regeln vor sehr ausgedünntem Publikum stattfinden musste. Doch Moderator Ingo Oschmann freute sich wie bolle: „Endlich mal nicht vor Autos stehen“, sagte er, sichtlich erfreut darüber, mal wieder vor „echtem“ Publikum zu stehen. Die Reaktionen sehen zu können und den Applaus zu hören, das ist doch schließlich das Brot des Bühnenkünstlers. Und so bewiesen die Rietberger auch direkt unter musikalischer Anleitung von Michael Krebs, dass es in der Volksbankarena lauter abgeht, als in Wacken dieses Jahr. Gut, das war denn auch nicht schwierig, aber aus Sicht des Kabarettisten, der mit Inbrunst seine neue Freundin, die Grundschullehrerin besang, deutlich ausbaufähig. Aber die Rietberger sind ja meistens begeisterungsfähig und machten dann im zweiten Anlauf besser mit – Note drei.

Eine glatte Eins hingegen verdiente sich das Duo Agil. Die beiden Artisten überzeugten mit Können und pantomimischem Charme, während sie zu „Marvelous Mambo“ über die Bühne wirbelten. Auch und insbesondere bei der Nummer mit dem Hut lief alles rund.

Das konnte Ingrid Kühne hingegen nicht unbedingt behaupten. Im Haushalt der Kabarettistin tanzen die Herren der Schöpfung schon mal aus der Reihe und es schon mal Diskussionen um die Beteiligung am Haushalt gibt. Aber das ist nicht der Rede wert, denn eigentlich ist sie glücklich verheiratet. „Also er ist glücklich, ich bin verheiratet“, sagte sie und klagte ihr Leid, was die Disziplin ihres Zöglings angeht, wenn sie ihn morgens in Richtung Schule scheucht. „Ey chill mal, Schule hat bis eins auf“, schallt es der Niederrheinerin dann entgegen, die daraufhin bilanzierte: „Männer werden sieben, danach wachsen sie nur noch.“ Da hilft nur noch ein Schnäppschen in Ehren. Zu dem lud denn auch Oschmann auf die Bühne, um den Neuenkirchener „Gesellen“ zu verkosten.

Genannt werden muss natürlich auch Tom Ludwig, der – wie es schon zur guten Tradition geworden ist – den Comedy Club musikalisch begleitet und  mit seinem Gesang für Gänsehautmomente sorgte.