Rietberg (dg). Als die Bewohner des landwirtschaftlichen Anwesens im Merschhemkeweg 11, am vergangenen Sonntag, gegen 2:20 Uhr durch lautes Prasseln und Knacken aus dem Schlaf gerissen wurden, standen Viehstall und ein Teil des Wohnhauses schon in hellen Flammen. Nur die spontane Flucht ins Freie, bewahrten den Landwirt, seine Mutter und seine Partnerin vor Verletzungen oder mehr. Den anrückenden Feuerwehrleuten bot sich ein Bild lodernder Zerstörung.
Zunächst rückten die Löschzüge Rietberg und Mastholte zur Brandstelle B64/Ecke Merschhemkeweg aus. Um 2.25 Uhr erreichte sie die Alarmierung. Ein glutroter Himmel ließ die Rietberger Feuerwehrkameraden bei der Anfahrt schon erahnen, welche Ausmaße der Brand haben muss. Der genannte Hofbereich stand im Vollbrand. Meterhoch schlugen die lodernden Flammen in den Nachthimmel. Spontan wurde Neuenkirchens Löschzug nachalarmiert und Unterstützung der Wehren aus Westenholz und Delbrück angefordert. Der leitende Rietberger Stadtbrandmeister Matthias Setter hatte zeitweise 160 Kameraden für die akute Brandbekämpfung vor Ort.
Für Stallung und Tiere gab es keine Rettung mehr. Zu gewaltig hatte das Feuer beim Eintreffen der Wehren schon gewütet. Weiteres Ausdehnen der Flammen am Wohnhaus und ein Übergriff des Brandes auf die angrenzenden großen Wirtschaftsgebäude konnten durch massive Löscharbeiten verhindert werden.
Wasser stand glücklicherweise in unmittelbarer Nähe zur Verfügung. Auf dem Gelände des benachbarten Busunternehmens pumpte die Feuerwehr, zunächst aus einer Zisterne mit 180 cbm
Regenwasserinhalt, Löschmittel an die Brandstelle. Zusätzlich gelang es aus Hydranten am Merschhemkeweg und dem Industriegebiet Mastholter Straße, die Wasserversorgung zu sichern. Ab letzterer Wasserstelle wurde ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeuge eingerichtet. Dazu wurde die B64 Abschnittsweise gesperrt.
Das Kreisveterinäramt und ein Tierarzt waren auch vor Ort, um über die Beseitigung der verendeten Tiere zu entscheiden. Die Ställe wurden noch im Laufe der Löscharbeiten abgerissen. Zur weiteren Ermittlung wurde der Brandort von der Polizei beschlagnahmt.
Aufgrund der massiven Zerstörung scheint die Brandermittlung schwierig. Die Untersuchungen dauern an.
Einige Kleidungsstücke sowie
wichtige Unterlagen und Dokumente konnten Feuerwehr-Kameraden noch aus dem brennenden Wohnhaus retten. Der Verlust ist riesig. Nach neusten Erkenntnissen wird der aktuelle Schaden von den verantwortlichen Stellen auf über eine Million Euro geschätzt.