Rietberg (mad). Seit fünf Wochen haben die Schüler das Rietberger Gymnasium nicht mehr betreten. Nun läuft der Schulalltag allmählich wieder an – wobei von Alltag eigentlich keine Rede sein kann. Schulleiter Matthias Stolper, sein Stellvertreter Thomas Hönemann und das gesamte Kollegium ziehen an einem Strang, um zumindest jetzt gerade dem Abiturjahrgang den Unterrichtsbesuch zu ermöglichen – unter strengen Auflagen.
Wer das Gymnasium Nepomucenum betritt, dem fallen sofort die Markierungen auf dem Boden auf. Die Veränderungen setzen sich auf den Toilettenanlagen und natürlich in den Klassenräumen fort. Die Ferien wurden dafür genutzt, die Schule für die wiederkehrenden Klassen vorzubereiten, so dass eine Unterrichtserteilung unter den Rahmenbedingungen der Corona-Schutzverordnung möglich ist. „Jeder muss zu jeder Zeit 1,5 Meter Abstand von anderen halten können“, sagt Matthias Stolper. Der Schulleiter lobt ausdrücklich die gute und reibungslose Zusammenarbeit mit dem Schulträger, der umgehend für die notwendige Ausrüstung mit Seife, Desinfektionsmitteln für Hände und Flächen sowie Papiertüchern gesorgt hatte. Außerdem gibt es Namenszettel auf den Tischen, damit die Schüler immer am selben Platz sitzen, um eine mögliche Infektionskette nachvollziehen zu können. „Die Verordnungen konnten in Gänze umgesetzt werden, es muss sich also keiner Sorgen machen“, so Stolper. Auf dem Schulgelände gilt die Maskenpflicht, im Klassenraum nicht. „Das hat seinen Grund darin, dass die Masken sonst durchfeuchten und ihren Zweck nicht mehr erfüllen. Darüber hinaus werden in den Räumen die Abstände eingehalten, draußen auf dem Schulgelände ist dies nicht zu gewährleisten und kann auch nicht kontrolliert werden“, so Stolper. Unter den aktuellen Bedingungen könnte das Gymnasium ein Drittel seiner Schülerschaft beschulen. „Derzeit haben wir nur die Abiturienten im Haus, die das freiwillige Angebot zur Abi-Vorbereitung wahrnehmen. Etwa 80% nehmen dieses Angebot an“, sagt der Schulleiter. Der Unterricht findet bedarfsgerecht nach den Interessen der Schüler statt. Ab dem 12. Mai geht es dann in die Prüfungen. Dann werden pro Raum fünf bis acht Schüler ihre Klausuren schreiben, jeweils beaufsichtigt von einer Lehrkraft.
Bislang wurde der Unterricht digital abgewickelt. „Die Lehrer standen mit den Schülern die ganze Zeit in Kontakt. Neu ist, dass wir auch die Eltern mit in unsere Schulcloud aufgenommen haben. Darüber konnten die Eltern Rückmeldung an das Kollegium geben bezüglich Aufgabenvolumen und -niveau. „Wir haben dafür viel Lob bekommen, was uns natürlich sehr freut“, sagt Matthias Stolper und lobt seinerseits das Geleistete seiner Mannschaft.