Rietberg (mad). Die Rietberger Jecken haben ein neues Prinzenpaar, das förmlich um die Wette strahlt. Schon jetzt können es Karin I. Lummer und Michael IV. Sellemerten kaum erwarten, beim großen Rosenmontagsumzug das Bad in der bunten Menge zu genießen. Doch bis dahin sitzen sie garantiert nicht einfach auf der Couch und warten.
„Dieses Schweigen für so lang war gar nicht so leicht, denn es ist ja nicht so, dass leise sein reicht“, sagten die beiden in ihrer Antrittsrede bei der großen Proklamationssitzung. Damit offenbarten die beiden Tollitäten auch den Spagat, den sie in den vergangenen Monaten zu leisten hatten. Einerseits die ganzen Vorbereitungen, andererseits sich bloß nicht verraten. „Das war für mich deutlich schwieriger als für Michael“, verrät die frischgebackene Prinzessin, denn in ihrer Familie grassiert seit ihrer frühesten Kindheit das Karnevalsfieber. Beigetreten ist sie der GKGR im Jahre 1996 und war bei den Emshüpfern aktiv. 2013 stand die Mutter eines fünfjährigen Sohnes das letzte Mal tanzend auf der Bühne der Karnevalisten. Bis 2018 hat sie die Turmfalken betreut und auch ihre Schwester Claudia II. saß bereits auf dem Thron der GKGR (2010/11). Wenn nicht bei den Narren zugegen ist die 34-jährige Einzelhandelskauffrau ansonsten auch gerne mit ihrem Mann Thomas Lummer auf dem Schützenplatz. Doch der wollte nicht unbedingt auf den Narren-
thron. So musste ein anderer schmucker Prinz her. Ausgerechnet ein Nicht-Rietberger. Aber wie heißt es so schön? „Mastholte hilft“ und so kommt der Edelmann an der Seite der Prinzessin aus eben jenem Ortsteil. Michael IV.
Sellermerten gibt aber zu: „Wir hatten schon ganz lange geplant, einmal gemeinsam das Prinzenpaar zu sein. Der Prinz ist ebenfalls verheiratet und Vater eines fünfjährigen Sohnes und einer zweijährigen Tochter, er war bislang beim Karneval im Dienste der
Sicherheit unterwegs gewesen. Der Notfallsanitäter ist beim Straßenkarneval immer im Führungsstab der DRK-Einsatzleitung tätig. Ansonsten engagiert er sich bei der Rietberger Feuerwehr im Löschzug Mastholte und hält den Jakobus-Schützen die Treue. Mit der Geheimhaltung hat es bis zum Schluss hundertprozentig
geklappt. „Die gefährlichsten Mithörer waren die Kinder“, sagt Sellemerten. Und das, obwohl es einem AKC-Mitglied fast gelungen war, ihn mit einem feisten Spruch aus der Reserve zu locken. „Ja, ich werde Prinz“, sagte Sellemerten – nur halt nicht in Mastholte.
Nun hat das jecke Paar einiges an Terminen abzureiten, rund 70 an der Zahl. Doch darauf freuen sie sich wie bolle und genießen jeden Augenblick. Auf eine tolle Narrenzeit mit euch!!