Rietberg. Das Baugerüst ist inzwischen verschwunden und das erlaubt einen freien Blick auf die helle Klinkerfassade des neuen Gymnasiums am Torfweg. Nun wird noch deutlicher, welch großer Baukörper entlang dem Busbahnhof entsteht. Zum Ende des Jahres sollen die mehr als vierjährigen Bauarbeiten abgeschlossen sein.
In drei Geschossen entstehen dort die Klassen- und Fachräume für die Jahrgänge 7 bis 13 des Gymnasiums Nepomucenum Rietberg. Das bisherige Gebäude im Rücken des Neubaus ist bekanntlich abgängig. Lediglich das Verwaltungs- und Erprobungszentrum (VEZ) und die Sportstätten bleiben erhalten.
Insgesamt mehr 30 Klassenzimmer und 13 Biologie-, Chemie-, Physik-, Kunst- und Musikräume sind in dem Neubau in Vorbereitung. Dazu acht Neben- und vier Kursräume sowie fünf Teamräume für die Lehrpersonen. Auf den Fluren, vor den Klassenzimmern, werden offene Lernbereiche eingerichtet. Ein Aufzug und fünf Treppenhäuser sind erforderlich, um das Gebäude zu erschließen. Mehr als 9600 Quadratmeter Nutzfläche werden hier geschaffen. Läuft man den Gang Schulgebäudes von Anfang bis Ende einmal ab, sind das gut 240 Meter. Auffallend ist, dass der gesamte Neubau schon jetzt sehr hell wirkt. An nahezu allen Stellen lassen zahlreiche Fenster, teils bodentief, und Lichtkuppeln in den Decken natürliches Tageslicht in die Schule. Mehr als 30 Millionen Euro werden dort aller Voraussicht nach verbaut.
Die Bauarbeiten gehen gut voran und haben den Status des Rohbaus längst hinter sich gelassen. Fenster und Türen sind eingesetzt, die Sanitär- und Elektroinstallationen bereits erledigt. Ein Großteil der Sanitärräume ist schon gefliest. In Bauabschnitt 1, der dicht am und parallel zum Torfweg verläuft, sind 15 Klassenräume untergebracht – dort sind die Arbeiten am weitesten fortgeschritten. „Hier fehlt nur noch die Farbe an den Wänden, die Fußböden, und die Decken müssen abgehangen werden“, sagt Projektleiter Ingmar Schmidt von der städtischen Hochbauabteilung. Wenn alles glattgeht, könnte dieser Bauabschnitt bereits im Sommer fertig werden. Ein erster Klassenraum ist bereits komplett eingerichtet – um eine Vorstellung davon zu vermitteln, wie es dort einmal aussehen wird:
Überall, wo Schüler lernen, wird Teppichboden verlegt. Die Wände werden weiß gestrichen, die Außenwände bleiben als reiner Beton sichtbar. Die Decken werden mit einer speziellen Akustikdecke verkleidet, mit Heraklithelementen aus gepresster Holzwolle. Auch in einer modernen Schule behält die grüne Tafel nach wie vor ihren festen Platz. Daneben wird ein interaktives Whiteboard als Projektionsfläche installiert. Die Fenster werden in Eiche eingefasst. Auch die Türen und weitere Elemente auf den Fluren werden in Eiche gehalten.
Der dritte Bauabschnitt nahe der Cultura bietet zudem zwei Außenterrassen, die den Schülerinnen und Schülern künftig als Aufenthaltsbereich zur Verfügung stehen sollen. Besonders aufwändig ist die Aula. Sie ist sowohl die Schulmensa, der eine Großküche mit allen zugehörigen Funktionsräumen angegliedert ist, als auch Veranstaltungsstätte für außerschulische Events. Auch ein Schulkiosk mit Nebenräumen ist eingeplant.
Bis zum Jahresende werden die Bauarbeiten fortschreiten, anschließend werden weitere Wochen zur Einrichtung der Schule benötigt: Schulmobiliar, Beschilderung und allerhand Kleinigkeiten werden nötig, ehe das Nepomucenum voraussichtlich zum Halbjahreswechsel, also Ende Januar 2025, in seinen Neubau umziehen kann.