23.700 Erstwähler dürfen ihr Kreuz machen

Zahlen zur Europawahl im Kreis Gütersloh

80 Zentimeter – 34 Parteien – Jens Wimmelbücker und Ann-Kathrin Peek vom Wahlamt der Kreisverwaltung präsentieren bei der Auslieferung an ihre Kollegen in den örtlichen Wahlämtern den Stimmzettel für die Europawahl am 9. Juni. Foto: Kreis Gütersloh

 

Kreis Gütersloh. Bei der Europawahl am 9. Juni sind im Kreis Gütersloh zirka 269.000 (2019 zirka 265.000) Personen wahlberechtigt, davon rund 137.000 Frauen und 132.000 Männer. Das besondere bei dieser Europawahl: Erstmals können auch 16- und 17-Jährige wählen. Fast 6.600 sind es im Kreis Gütersloh. Zusammen mit allen anderen jungen Wählerinnen und Wählern, die seit der Europawahl 2019 wahlberechtigt worden sind, kommt die Gruppe der erstmals Wahlberechtigten auf rund 23.700 Menschen.

Bei der Europawahl sind auch die hier lebenden Bürger aus anderen EU-Mitgliedstaaten grundsätzlich wahlberechtigt; um hier wählen zu können, mussten sie sich jedoch auf Antrag im Wählerverzeichnis eintragen lassen. Damit sie nicht auch im Herkunftsstaat wählen können und so eine doppelte Stimmabgabe vermieden wird, werden sie dort im Wählerverzeichnis gestrichen. Im Kreisgebiet haben sich 458 Unionsbürger aktuell oder einer der vorangegangenen Europawahlen eintragen lassen und wählen daher die Europa-Abgeordneten aus Deutschland mit.

Auf dem zirka 80 Zentimeter langen Stimmzettel finden die Wähler dieses Mal 34 Parteien und politische Vereinigungen – 2019 waren es 40. Wahlkreise und deshalb Wahlkreisabgeordnete gibt es bei der Europawahl nicht. Anders als bei der NRW-Landtagswahl oder der Bundestagswahl hat der Wähler deshalb nur eine Stimme, die er auf die Bundes- oder Landeslisten der Parteien und politischen Vereinigungen auf dem Stimmzettel abgibt. Die ersten zehn Kandidaten jeder Liste sind auf dem Stimmzettel mit abgedruckt. Oben rechts ist die Ecke des Stimmzettels abgeschnitten, damit blinde oder sehbehinderte Wähler den Stimmzettel in eine dafür von den Blindenverbänden erstellte Schablone als Hilfsmittel einlegen können.

Kreisweit gibt es zur Europawahl insgesamt 304 Wahlbezirke (2019: 293), in denen am Wahlabend das Ergebnis ausgezählt wird. 206 von ihnen sind die klassischen Wahllokale für den Urnengang tagsüber; die anderen 98 sind die Briefwahlbezirke, in denen am Wahlabend in den Rathäusern die Briefwahlstimmen ausgezählt werden. Insgesamt sorgen über 2.000 Wahlhelfer und Rathausmitarbeiter für einen möglichst reibungslosen Wahlablauf.

Deutlich über 60.000 Briefwähler im Kreis Gütersloh

Kurz vor der Europawahl bestätigt sich das, was nach den gestiegenen Zahlen bei der Bundestagswahl 2021 und der Landtagswahl 2022 zu erwarten war: Die Briefwahl könnte für einen neuen Rekord – zumindest bei der Europawahl – sorgen. Nach Angaben der örtlichen Wahlämter, Stand vom vergangenen Freitag, haben inzwischen rund 65.000 Wahlberechtigte im Kreis Gütersloh Briefwahlunterlagen angefordert oder bereits direkt in den Rathäusern die Vor-Ort-Briefwahl genutzt. Das sind 24 Prozent der zirka 269.000 Wahlberechtigten (2019: 17 Prozent). Spitzenreiter im Kreis ist aktuell die Stadt Werther/Westf., wo knapp 28 Prozent der Wahlberechtigten die Briefwahl nutzen wollen. Schlusslicht ist derzeit die Stadt Verl mit ‚nur‘ knapp 20 Prozent der Wahlberechtigten. Bei der Landtagswahl 2022 waren es im Kreisgebiet ähnlich hohe Werte mit einem Anteil von über 26 Prozent Briefwählern.

Auch der Aufwand für die Organisation der Briefwahl ist wieder enorm: 98 Briefwahlvorstände werden am Wahlabend in den Rathäusern oder anderen städtischen Gebäuden die Briefwahl auszählen. 2019 reichten dafür noch 58 Briefwahlvorstände aus.